Schriftliche Bewerbungsunterlagen

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Die Erstellung schriftlicher Bewerbungsunterlagen ist meist deine erste Aufgabe im Bewerbungsverfahren. Zu den schriftlichen Bewerbungsunterlagen zählen Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Bewerbungsfoto, Fragebögen, Referenzen und manchmal auch ein Motivationsschreiben.

Warum du dieses Thema ernst nehmen solltest

Diese Dokumente liefern nicht nur Zahlen, Daten und Fakten über dich und deine Vergangenheit. Sie werden auch als erste Arbeitsproben gesehen. Die Unterlagen ermöglichen Rückschlüsse auf deinen Arbeitsstil und deine Ausdrucksfähigkeit. Formal werden sie auf Vollständigkeit und Fehlerfreiheit kontrolliert. Inhaltlich wird geprüft, ob deine Vorbildung, deine Interessen und deine Berufserfahrung (sofern vorhanden) ins Profil passen. Das Motivationsschreiben gibt Aufschluss über die Gründe deiner Studienwahl. Art, Umfang und Inhalt der geforderten Bewerbungsunterlagen können von Hochschule zu Hochschule variieren. Halte dich genau an die von der Hochschule bekannt gegebenen Formvorschriften und Regeln zur Erstellung der schriftlichen Bewerbungsunterlagen. Wird zum Beispiel ein Europass-Lebenslauf angefordert, dann ist auch einer in dieser Form zu verfassen. Vergiss nicht, deine Dokumente vollständig und zeitgerecht abzusenden. Der Einsendeschluss wird von jeder Hochschule angegeben.

Jeder Fehler ist einer zu viel

Vorschriftsgemäß erstellte und fehlerfrei formulierte Bewerbungsunterlagen sind deine erste Visitenkarte im Bewerbungsverfahren. Vielleicht denkst du jetzt: „Was soll schon ein einziger kleiner Fehler?“ Wahrscheinlich verlierst du durch diesen Fehler nur einen einzigen kleinen Bewertungspunkt. Vielleicht ist das aber auch genau der eine Punkt, welcher dafür ausschlaggebend ist, dass du am Ende des Tages zu den Verlierern zählst, die keine Studienplatzzusage erhalten.

Die Zeit ist nicht das Problem

Für die Erstellung der schriftlichen Bewerbungsunterlagen steht dir jede Menge Zeit zur Verfügung. Du kannst sie so lange verbessern, bis sie inhaltlich optimal und formal fehlerfrei sind. Du kannst sie auch von anderen Korrektur lesen lassen. Die Unterlagen müssen einfach passen, denn sie sagen bereits auf den ersten Blick etwas über dich aus. Deshalb darfst du hier einfach keine Punkte liegen lassen. Es wird erwartet, dass du die formalen Anforderungen an eine Bewerbung kennst. Formale Anforderungen sind: Sauberkeit, gute Lesbarkeit, gute Qualität beigelegter Kopien, Fehlerfreiheit sowie Vollständigkeit und Übersichtlichkeit. Zudem sollten die Unterlagen nicht aus losen Blättern bestehen.

Warum du dich über die Hochschule informieren musst

Bevor du deine schriftlichen Bewerbungsunterlagen erstellst, bringe alles über deine Hochschule und deinen Studiengang in Erfahrung, was du der Hochschulwebsite oder Foldern von Hochschule und Studiengang entnehmen kannst, zum Beispiel Informationen über: Unterrichtsschwerpunkte, Lehrinhalte, Studiengebühren, die Anzahl der Unterrichtsstunden und ähnliches. Es kann vorkommen, dass diese Informationen versteckt, zum Beispiel in Form eines Fragebogens, abgefragt werden. Nimm dir daher ausreichend Zeit (mindestens zehn Stunden), um dich ausführlich über deinen Studiengang zu informieren. Diese zehn Stunden sind eine gute Investition. Die gesammelten Informationen stehen dann nämlich auch im Bewerbungsgespräch auf Abruf parat.

Was von dir erwartet wird

Nachdem du alle Informationen gesammelt hast, analysiere, was die Hochschule ihren Studierenden bietet, und was sie von ihren Bewerbern und Bewerberinnen erwartet. Die Antworten darauf findest du wieder auf der Website der Hochschule und in Informationsfoldern. Oft kannst du diese Informationen nur indirekt ableiten. Zum Beispiel, wenn du liest, dass die Absolvent/-innen des Studiengangs unter anderem ein hohes Maß an rhetorischen Kompetenzen und Teamfähigkeit aufweisen. Versuche nun all jene deiner Talente, Kenntnisse oder Fähigkeiten zu betonen, die mit diesen Angaben in Übereinstimmung gebracht werden können. In deinem Lebenslauf wirst du daher deinen gewonnenen Redewettbewerb anführen und den Fokus im Bereich Sport eher auf Teamsportarten legen.

Du musst dich gut verkaufen!

Kommuniziere in den Bewerbungsunterlagen ein klares, starkes Persönlichkeitsprofil. Überlege, in welchen Bereichen deine Stärken liegen. Worin bist du wirklich gut? Was kannst du hervorragend? Was hebt dich von deinen Mitbewerber/-innen ab? Und was davon deckt sich zusätzlich mit den Needs & Wants der Hochschule? Verkaufe dich als optimale/r Bewerber/in, genau als die Person, die sich die Hochschule wünscht. Falls du übrigens nicht weißt, wo deine Stärken und Schwächen liegen, empfehle ich dir, unseren kostenlosen Studienwahltest auf StudiScan zu absolvieren. Er erstellt ein ausführliches Persönlichkeitsprofil von dir.

Deine Alternativen – konzeptlos oder überlegt?

Mitunter musst du angeben, ob du dich auch an anderen Studiengängen oder Hochschulen beworben hast. Es ist legitim, wenn du dich zum Beispiel für zwei oder drei Studiengänge mit Elektrotechnikschwerpunkt bewirbst und das auch kommunizierst. Ein Plan B zeugt von strategischem Denken. Wählst du deine Studienalternativen quer durch den Gemüsegarten, zum Beispiel Marketing, Sozialarbeit, Elektrotechnik und Altertumswissenschaften, so zeigt das ein konzeptloses Vorgehen.

Zusammensetzung der schriftlichen Bewerbungsunterlagen

Fast immer sind ein Bewerbungsschreiben und ein Lebenslauf zu erstellen. Oft wird auch verlangt, dass du ein Bewerbungsfoto beilegst. Sehr gerne wird zudem ein Motivationsschreiben gefordert, in dem du ausführlich auf die Gründe deiner Bewerbung eingehen sollst. Zeugnisse (Schulzeugnisse und Arbeitszeugnisse) müssen in der Regel beigelegt werden. In einigen Fällen sind Personalfragebögen oder noch seltener biografische Fragebögen auszufüllen. Auch Arbeitsproben werden hier und dort angefordert. Worum es bei den einzelnen Punkten geht und worauf du jeweils aufpassen musst, erfährst du, wenn du den entsprechenden Links folgst.