Körpersprache

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Als Präsentator/in stehst du immer im Mittelpunkt des Geschehens. Du leitest die Präsentation, vermittelst Inhalte und sollst überzeugen. In deiner Präsentation kommunizierst du allerdings nicht nur verbal, sondern auch nonverbal. Nur wenn verbale und nonverbale Kommunikation stimmig sind, vermittelst du Authentizität. Die Körpersprache zu trainieren, sodass sie natürlich und unangestrengt wirkt, ist jedoch schwierig. Oft wirken einstudierte Gesten und Gesichtsausdrücke künstlich und damit kontraproduktiv. Nimm deine Präsentation am besten mit einer Kamera auf und beobachte deine Körpersprache. Schnell wirst du erkennen, wo deine Schwachpunkte liegen.

Richtiges Präsentieren

Präsentation im Sitzen
Das ist nichts! Die Tischplatte schneidet dich in zwei Teile. Steht ein Computerbildschirm oder Laptop auf dem Tisch, könnte er dich teilweise verdecken. Ein Overheadprojektor würde im Vergleich zu dir größer wirken. Du sollst im Mittelpunkt stehen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Präsentation im Sitzen

Präsentation im Stehen
Auch im Stehen stört der Tisch. Er schränkt deine Bewegungsfreiheit ein und wirkt wie ein Schutzwall zwischen deinem Publikum und dir.

Präsentation im Stehen

Der breitbeinige Stand
Ohne Tisch ist das Ganze schon viel besser. Allerdings ist der Stand zu breitbeinig und daher wenig elegant.

Der breitbeinige Stand

Der enge Stand
War der Stand vorher zu breitbeinig, ist er jetzt zu eng, fast schon ein wenig kippelig.

Der enge Stand

Der richtige Stand
Richtig: Die Beine sind etwa schulterbreit angeordnet und erscheinen standsicher. Die Armhaltung sieht aber noch nicht gut aus. Hängende Arme wirken schüchtern und statisch.

Der richtige Stand

Arme an der Hüfte
Auch die Arme in die Hüften zu stemmen, wirkt wenig sympathisch. So haben sich unsere Eltern groß gemacht, als sie uns in der Kindheit gemaßregelt haben.

Arme an der Hüfte

Der Stift in der Hand
Die Idee mit dem Stift ist ja ganz gut, weil die Arme jetzt dort sind, wo sie hingehören – nämlich über der Gürtellinie. Aber der Stift in den Händen hat einen großen Nachteil: Du wirst ganz sicher beginnen, mit der Kappe zu spielen ...klick...klick...klick...

Der Stift in der Hand

Verschränkte Arme
Verschränkte Arme drücken Ablehnung oder Abgrenzung aus. Sympathietransfer funktioniert so nicht.

Verschränkte Arme

Stand und Arme richtig
Na bitte! Das war doch gar nicht so schwer. Jetzt hinterlässt du einen freundlichen, standfesten, offenen Eindruck.

Stand und Arme richtig

Gestik

Richtig eingesetzte Gestik unterstützt und verstärkt das Gesprochene. Nur wenn Sprachinhalt und Gestik zusammenpassen, wirkst du authentisch. Halte deine Arme und Hände ruhig. Wenn du sie bewegst, dann tu dies langsam und gezielt. Gestikulierst du zu wild, wirkt das hektisch. Sieh dir die nachstehenden Fotos an. Ohne ein Wort zu hören, wirst du wissen, was zum Ausdruck kommen soll.

Groß, viel
„Es war eine riesige Fläche....“
„Dort war eine riesige Menschenmenge.“
„Es gibt so viele Möglichkeiten.“

Groß, viel

Klein, wenig
„Es war ein relativ kleines Buch.“
„Die Schachtel war eigentlich ziemlich klein.“
„Der Fisch hatte etwa diese Größe...“

Klein, wenig

Eng, schmal
„Der Spalt war so eng...“
„Es war eine sehr enge, schmale Gasse...“
„Der Umsatz schrumpfte auf ein Minimum.“

Eng, schmal

Mimik

Mit einer lebendigen Mimik wird dir dein Publikum an den Lippen hängen. Zuhörer/-innen wollen mitgerissen werden. Sie wollen, dass du Angst zeigst, wenn du über Angst sprichst und dass du Freude ausdrückst, wenn du über Freude sprichst. Nichts ist langweiliger, als in ein emotions- und regungsloses Gesicht zu sehen. Die nachstehenden Fotos geben dir einen kleinen Einblick in das, was man durch Mimik alles ausdrücken kann.

Der ruhige Gesichtsausdruck
Der ruhige Gesichtsausdruck passt zu sachlichen Passagen ohne emotionale Höhen und Tiefen. Zahlen, Daten und Fakten werden oft von diesem Gesichtsausdruck begleitet.

Der ruhige Gesichtsausdruck

Lächeln
Ein offenes Lächeln wirkt vor allem bei der Begrüßung der Zuhörer/-innen sympathisch, da es eine freundliche Atmosphäre schafft.

Lächeln

Betonung einer wichtigen Stelle
Hochgezogene Augenbrauen und weit geöffnete Augen helfen dabei, wichtige Stellen der Rede zu betonen. Das Lächeln wirkt bei einem positiven Inhalt noch verstärkend.

Betonung einer wichtigen Stelle

Ablehnung
Jetzt wird es besonders emotional. Zusammen-gekniffene Augen und heruntergezogene Augenbrauen zeigen den Zuhörer/-innen, dass dem/der Redner/in die Situation, die er/sie gerade schildert, ganz und gar nicht gefallen hat. „War das ekelig!“

Ablehnung

Skepsis
Der skeptische Gesichtsausdruck verrät deinen Zuhörer/-innen, dass du etwas hinterfragst.
„Na ich weiß nicht, ob wir das Problem so lösen können.“, habe ich gesagt.
„Glauben Sie wirklich, dass das so funktioniert?“

Skepsis

Blickkontakt

Wichtig ist auch der Blickkontakt zwischen dir und dem Publikum. Hier gibt es kein zu viel, sondern nur ein zu wenig. Der Blickkontakt ist das Um und Auf der Präsentation. Ungeübte Präsentator/-innen schauen zum Beispiel ständig auf den Overheadprojektor oder an die Wand. Wenn du laufend den Blickkontakt mit deiner Zuhörerschaft suchst - und zwar möglichst mit jedem/jeder Einzelnen, wird dir vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt.

Versuche, pro Gedanken eine Person aus dem Auditorium zu fixieren. Nachdem du den ersten Gedanken ausgesprochen hast, siehst du zur nächsten Person und äußerst einen weiteren Standpunkt. Das folgende Beispiel soll das demonstrieren: Du suchst den Blick mit Person eins und sagst: „BMW ist die bekannteste Automarke in Europa und in Asien“. Jetzt fixierst du Person Zwei und sagst: „BMW verkauft allein in Deutschland jährlich 460.000 Autos.“...

Umfasst das Auditorium viele Personen, ist es nicht möglich, den Blickkontakt mit jedem/jeder Anwesenden zu suchen. Teile das Publikum hierfür in Bereiche, zum Beispiel in: Vorne, Mitte, Hinten, Links, Rechts. Dann fixierst du jedes Mal eine Person aus einem Bereich und dann eine andere aus dem nächsten Bereich. Hast du alle Bereiche durch, beginnst du wieder beim Ersten.

Solltest du es nicht schaffen, Personen bei deiner Präsentation direkt in die Augen zu sehen, weil du entweder schüchtern bist oder dich diese Blickkontakte aus dem Konzept bringen, dann sieh immer in den Zwischenraum zweier nah beisammen sitzender Zuhörer/-innen. Beide werden sich von dir angesprochen fühlen, obwohl du keine/n direkt angesehen hast.