Master-Fernstudium

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Du strebst nach Höherem: Nach einem Platz in der Chefetage? Du willst beides: Beruflichen Erfolg und einen Masterabschluss? Einen Haken gibt es jedoch an der Sache: Du hast keine Zeit. Es erscheint dir unmöglich, deinem Beruf nachzugehen und zusätzlich eine Hochschule zu besuchen. Es ist für dich schlichtweg nicht machbar, Job, Familienleben und Studium miteinander zu verbinden. Vielleicht hast du ja auch noch ein zeitaufwändiges Hobby, das dem Studienerfolg im Weg steht. Der Traum von der Führungsposition – geplatzt. Doch das muss nicht sein! Mit einem Fernstudium kannst du berufsbegleitend, raum- und zeitunabhängig studieren. Maximale Flexibilität!

Hier erfährst du u.a. alles über das Master-Fernstudium, z.B. wie ein Fernstudium organisiert wird, was es kostet, ob es die richtige Studienform für dich ist oder welche Masterabschlüsse du nach Absolvierung des Fernstudiums erhältst.

Waren Fernstudiengänge vor einiger Zeit noch Neuland, so sind sie aus der heutigen Hochschullandschaft nicht mehr wegzudenken. Fernhochschulen sprießen aus dem Boden und immer mehr Hochschulen haben neben Präsenzstudiengängen nun auch einige Fernstudiengänge im Programm. Allein auf unserem Portal studieren-studium.com finden sich aktuell mehr als 420 Master-Fernstudiengänge in über 75 Fachrichtungen. Biotechnologie, Fahrzeugtechnik, Geoinformatik, Philosophie oder Sport – das Studienangebot hält für alle etwas bereit. Somit erweitert sich der Horizont für all jene, die neben dem Studium noch Beruf, Familie und sonstige Verpflichtungen unter einen Hut bringen möchten.

  • Raumunabhängigkeit und zeitliche Flexibilität
    Wesentliche Charakteristika eines Fernstudiums sind dessen Flexibilität und Standortunabhängigkeit. In einem Fernstudium wird auf Präsenzlehre an der Hochschule zum größten Teil verzichtet und stattdessen auf digitale Lehrformate zurückgegriffen. Ob im Studiengang Präsenzphasen zu erwarten sind, ist abhängig von der jeweiligen Hochschule sowie dem Studienmodell und wird im Vorhinein bekannt gegeben. Präsenz-Lehrveranstaltungen und Prüfungen finden dann meist an unterschiedlichen Studien- und Prüfungszentren statt, die häufig mehrere Standorte im ganzen Land haben.

  • Das Studium passt sich dir und deinen Bedürfnissen an
    Im Fernstudium gibst du den Ton an. Wann und wo du lernst, entscheidest du ganz allein. Hier musst du dich nach niemanden richten, du kannst du dir selbst einteilen, an welchen Prüfungen du wann teilnimmst und dich darauf in deinem eigenen Lerntempo vorbereiten. Bist du eine Nachteule? Dann kannst du z.B. abends lernen. Schätzt du Gesellschaft anderer Personen? Wie wär’s mit einem Kaffeehaus?

  • Lernen im Fernstudium
    Digitale Lehrveranstaltungen, wie z.B. virtuelle Seminare, Online Vorlesungen oder Vorlesungsaufzeichnungen, dominieren den Studienalltag im Fernstudium. Studieninhalte eignest du dir meist im Selbststudium an. Hierfür kannst du auf E-Learning Formate sowie auf Lernplattformen (z.B. Online Campus) zurückgreifen und beispielsweise mittels Videos oder Podcasts lernen. Weitere Lehrmaterialien, wie Studienhefte und Skripte, stehen meist als Download-Version zur Verfügung und/oder werden in gedruckter Form per Post zugestellt. Ein Computer mit Webcam ist das A und O im Fernstudium.

  • Mehrere Zeitmodelle
    Berufsbegleitend, Teilzeit oder doch lieber Vollzeit? Zahlreiche Hochschulen bieten dir mehrere Zeitmodelle für den Master-Studiengang an. So kannst du anhand deiner zeitlichen Ressourcen selbst entscheiden, ob du dem Studieren z.B. 20 oder 40 Stunden pro Woche widmen möchtest. Sollte das gewählte Studienmodell doch nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen, ist hier manchmal auch ein Wechsel möglich.

  • Flexible Studiendauer
    Du benötigst statt fünf nun doch sechs Semester für deinen Masterabschluss? Im Fernstudium kein Problem, denn hier kannst du die Studiendauer häufig verlängern.

  • Studienbeginn
    Fernstudiengänge (v.a. reine Online-Programme) sind meist nicht an ein Sommersemester oder Wintersemester gebunden und ermöglichen einen ganzjährigen Studienstart. In manchen Fällen muss der reguläre Studienbeginn jedoch abgewartet werden.

  • Studienbetreuung
    Bei Fragen und Unklarheiten kannst du im Master-Studiengang die Studienberatung um Rat fragen. Meist stehen dir auch ein/e persönliche Betreuer/in, Tutor/-innen und Dozent/-innen zur Seite. Die Kontaktaufnahme erfolgt z.B. über den Online Campus, per Mail oder Anruf. An manchen Fernhochschulen kannst du auch eine (Online-)Sprechstunde vereinbaren.

Das Master-Fernstudium entspricht den gleichen Bologna-Richtlinien wie ein Präsenzstudium und stellt den zweithöchsten Studienabschluss dar. Es befindet sich auf der mittleren Ebene des dreiteiligen Studiensystems Bachelor, Master und Doktor/ Doctor of Philosophy (Ph.D.) und ist Voraussetzung für eine Promotion im entsprechenden Fachbereich. Mit dem international anerkannten Masterabschluss gehen meist mehr Karrierechancen einher, als mit einem Bachelor. Führungspositionen können auf diese Weise häufig schneller erreicht werden. Voraussetzung für ein Master-Fernstudium ist u.a. ein Bachelorabschluss mit einem Arbeitsaufwand von mindestens 180 ECTS, wobei zwischen konsekutiven (aufbauenden), fachlich ungebundenen (nicht-konsekutiven) und weiterbildenden Master-Studiengängen unterschieden wird.

Es besteht ein Unterschied zwischen akademischen Master-Fernstudiengängen und Fernlehrgängen bzw. Fernkursen. Letztere verleihen einen nicht-akademischen Abschluss. Allerdings werden die Begriffe Fernstudium und Fernlehrgang häufig synonym verwendet.

Die Regelstudienzeit im Master-Studiengang beträgt grundsätzlich drei bis vier Semester. Manche Hochschulen haben aber auch Fernstudiengänge im Angebot, die lediglich zwei oder bis zu sechs Semester in Anspruch nehmen. Pro Fernstudiengang stehen in den meisten Fällen unterschiedliche Zeitmodelle zur Wahl, die eine Anpassung der Studienzeit auf die eigenen Bedürfnisse sowie eine Verlängerung derselben ermöglichen. Vereinzelt kann vor jedem neuen Semester entschieden werden, in welchem Zeitrahmen die Module absolviert werden sollen. Auf diese Weise können sich Master-Fernstudiengänge, je nach Anbieter, auch auf bis zu acht Semester erstrecken. Darüber hinaus übt das gewählte Studienmodell einen Einfluss auf die Dauer des Studiums aus. Wird das Fernstudium Vollzeit abgeschlossen, so ist dafür meist weniger Zeit nötig, als für ein Studium, das berufsbegleitend oder Teilzeit betrieben wird.
 
Der Arbeitsaufwand liegt bei den meisten Studiengängen zwischen 90 und 120 ECTS, ist allerdings ebenfalls variabel. Es werden z.B. auch Master-Studiengänge angeboten, die einen Arbeitsaufwand von 60 ECTS aufweisen. Hierbei handelt es sich meist um weiterbildende Master. Besuchst du einen konsekutiven Studiengang, so müssen der grundständige Bachelor und der Master in Summe 300 ECTS-Punkte ergeben, was einer Studiendauer von insgesamt fünf Jahren entspricht. Die vorgeschriebenen ECTS-Kreditpunkte beinhalten ebenfalls die Masterarbeit bzw. Masterthesis, die in den letzten Semestern des Fernstudiums verfasst wird.

Master-Fernstudiengänge können sowohl in konsekutive und nicht-konsekutive Studiengänge als auch in Weiterbildungsmaster unterteilt werden:

  • Konsekutives Master-Fernstudium
    Bei einem konsekutiven Masterstudium handelt es sich um ein postgraduales Aufbaustudium, das auf einem grundständigen Bachelorstudium aufbaut. Der konsekutive Master erweitert und vertieft die Fachkenntnisse und Fähigkeiten, die bereits im fachgleichen bzw. fachähnlichen Bachelor gelehrt wurden. Um einen konsekutiven Fernstudiengang belegen zu können, muss zuvor das zugehörige Bachelorstudium absolviert worden sein. Die Abschlussbezeichnung ist im grundständigen Studium und im konsekutiven Master üblicherweise die gleiche. Meist hängt die Studiendauer im konsekutiven Studium von den erbrachten ECTS-Leistungspunkten im Bachelor ab. Wurden im Bachelor beispielsweise Lehrveranstaltungen im Ausmaß von 180 ECTS absolviert, so bemisst sich der aufbauende Master auf 120 ECTS. Hast du im Bachelor 210 ECTS-Leistungspunkte erbracht, sind im Master 90 ECTS zu absolvieren. Bachelor und Master zusammen haben häufig eine Gesamt-Regelstudienzeit von fünf Jahren, d.h. du absolvierst insgesamt 300 ECTS im gleichen Fachbereich. Nach Abschluss des konsekutiven Masters kann eine Promotion im gleichen Fachbereich erfolgen.

  • Nicht-konsekutives Master-Fernstudium
    Nicht-konsekutiv bedeutet im akademischen Kontext, dass der Master nicht auf einem Bachelorstudium aufbaut bzw. nicht an ein Fach gebunden ist. Demnach muss für die Teilnahme an einem nicht-konsekutiven Master-Fernstudium kein Abschluss eines fachgleichen oder fachähnlichen Erststudiums vorliegen. Im nicht-konsekutiven Studiengang stehen Studienfächer anderer Fachbereiche auf dem Programm, wodurch interdisziplinäre Kenntnisse und ergo auch vielseitigere Karrierechancen erlangt werden können. Fachlich ungebundene Studiengänge stellen auch eine hervorragende Möglichkeit dar, um sich beruflich neu zu orientieren. Voraussetzung für einen nicht-konsekutiven Studiengang ist ein erster Hochschulabschluss (z.B. Bachelor oder Diplom). Anders als im konsekutiven Master ist die Dauer des fachlich unabhängigen Studiums nicht von der erbrachten ECTS-Anzahl im Bachelor abhängig. Die Gesamt-Regelstudienzeit kann insofern mehr als fünf Jahre betragen. Nach Abschluss eines nicht-konsekutiven Masters kann eine Promotion erfolgen.

Die Bezeichnung „nicht-konsekutiv“ verliert nach und nach an Bedeutung, v.a. nach einem Beschluss der Kultusministerkonferenz. In diesem wurde z.B. festgehalten, dass konsekutive Studiengänge nun auch als fachübergreifende oder fachlich andere Studiengänge bezeichnet werden können, wodurch die nicht-konsekutiven Studiengänge miteingeschlossen werden. Nicht-konsekutive Studiengänge werden heutzutage meist mit dem Weiterbildungsmaster gleichgesetzt. Allerdings ist der Begriff im Hochschulraum nach wie vor im Umlauf und bezeichnet Master-Studiengänge, die nicht an ein bestimmtes Fach aus dem Erststudium gebunden sind.

  • Weiterbildungsmaster
    Weiterbildungsmaster können sowohl konsekutiv als auch nicht-konsekutiv sein, wobei letztere im Studienangebot dominieren. Alleinstellungsmerkmal des Weiterbildungsmasters ist, dass hier meist Berufserfahrung (mindestens zwei bis drei Jahre) zu Studienbeginn vorausgesetzt wird. Im Normalfall schließt ein weiterbildender Master-Studiengang nicht unmittelbar an einen Bachelor an, sondern wird erst dann in Angriff genommen, wenn genügend Berufspraxis erworben wurde. Die Lehre im Weiterbildungsmaster gestaltet sich sehr praxisnah sowie anwendungsbezogen. Student/-innen studieren hier meist berufsbegleitend. Manche Studienangebote setzen einen zuvor erlangten Bachelorabschluss nicht notwendigerweise voraus. Liegt ausreichend Berufserfahrung vor, kann dies für die Zulassung unter Umständen genügen. In der Regel sind Weiterbildungsmaster mit Kosten verbunden. Ihre Dauer schwankt zwischen zwei und vier Semestern (60 bis 120 ECTS). Einer der wohl bekanntesten Weiterbildungsmaster ist der Master of Business Administration (MBA), der auch Fachfremde für die Übernahme verantwortungsvoller (Führungs-)Positionen in der Wirtschaft qualifiziert.

Hinsichtlich des Studienaufbaus unterscheidet sich ein Fernstudiengang nicht wesentlich von einem Präsenzstudium. Das Master-Fernstudium besteht aus einer Reihe an Modulen, die Lehrveranstaltungen zu unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten umfassen. Du absolvierst im Zuge dessen z.B. Online Vorlesungen oder virtuelle Seminare und schließt jedes Modul mit einer Prüfung/Klausur bzw. einer anderen Form der Leistungskontrolle (z.B. Hausarbeit) ab. An manchen Fernhochschulen muss jedes Modul im Vorfeld (bzw. vor jedem neuen Semester) gebucht werden. Gelegentlich kann auch nur eine bestimmte Anzahl an Kursen zum gleichen Zeitpunkt besucht werden.
 
Im konsekutiven Master-Studiengang wird eher weniger Wert auf die Vermittlung der Grundlagen gelegt. Hier findet in erster Linie eine Erweiterung und Vertiefung der bereits im Bachelor gelehrten Inhalte sowie eine individuelle Spezialisierung statt. Sollten Wissenslücken oder der Bedarf nach Auffrischung der Studieninhalte bestehen, gibt es in manchen Fernstudiengängen Repetitorien (tlw. mit freiwilliger Präsenz), in denen spezielle Studienfächer des Bachelors in kompakter Form wiederholt werden. Besuchst du z.B. einen Weiterbildungsmaster, werden keine speziellen Fachkenntnisse vorausgesetzt und demzufolge relevante Fähigkeiten im jeweiligen Fachbereich vermittelt. Der Studienverlauf im Master-Studiengang ist in weiterer Folge von Pflichtmodulen, Wahlpflichtmodulen und Wahlmodulen geprägt. Meist absolvierst du eine festgelegte Anzahl an Pflichtlehrveranstaltungen bzw. entscheidest dich für einen Studienschwerpunkt und nimmst an den hier vorgeschriebenen Pflichtmodulen teil. Wahlpflichtfächer und Wahlfächer hingegen verleihen dem Studium eine persönliche Note, da hier eine Spezialisierung und Vertiefung nach eigenen Interessen und Neigungen erfolgt. Im Master hast du auf diese Weise jede Menge Gelegenheit, um dein berufliches Profil zu entwickeln. Während du Wahlpflichtfächer aus einer Reihe an vorgegebenen Lehrveranstaltungen zu einem gewissen Themenschwerpunkt auswählst, ermöglichen es dir Wahlmodule z.B., interdisziplinäre Studienfächer kennenzulernen.
 
Master-Fernstudiengänge weisen ebenso wie Präsenzstudiengänge ein zum Teil sehr hohes Maß an Praxisnähe auf. Studierende können je nach Studiengang z.B. Praktika absolvieren, an praktischen Projekten mitwirken oder in Seminaren und Übungen die praktische Anwendung anhand von Fallstudien/ Case Studies kennenlernen. Je nach Anbieter haben Fernstudent/-innen auch die Möglichkeit, an einem Austauschprogramm teilzunehmen. Die letzten Semester des Master-Studiengangs sind der Masterarbeit gewidmet. Diese verfasst du meist unter Begleitung und präsentierst sie im Anschluss vor einem Prüfungskomitee.

Ein Fernstudium will vor allem eines: Flexible sowie raumunabhängige Lehre bieten und dadurch die Vereinigung von Job, Familie und Studium sicherstellen. Aufgrund dessen sind die meisten Studiengänge berufsbegleitend oder können Teilzeit besucht werden. Sind es aber gar nicht die beruflichen oder familiären Verpflichtungen, die das Studieren erschweren, sondern die Mobilität? Wohnst du z.B. zu weit vom Studienort entfernt oder kannst aufgrund anderer Umstände nur schlecht an die Hochschule gelangen? Oder möchtest du deinen Masterabschluss einfach so schnell wie möglich erhalten? In diesen Fällen bietet sich ein Vollzeit-Fernstudium an. Des Weiteren gibt es Fernstudiengänge, die dual organisiert sind. Mehr Informationen zu dieser Studienform findest du unter Duales Studium.

An vielen Hochschulen hast du die Möglichkeit, das gewählte Studienmodell nachträglich zu wechseln. Beachte aber, dass dir nicht an jeder Hochschule und in jedem Studiengang alle nachfolgenden Studienmodelle zur Wahl stehen:

  • Teilzeitstudium
    In einem Teilzeitstudium wird der Lernaufwand eines Vollzeitstudiums gestreckt und auf mehrere Semester verteilt – soll heißen: Du hast pro Semester ein geringeres Arbeitspensum und mehr Zeit, um dich auf Prüfungen vorzubereiten. Im Teilzeitstudium beschäftigst du dich in etwa 20 bis 25 Stunden pro Woche mit den Studieninhalten. Auf diese Weise kannst du im Teilzeit-Studiengang deinen akademischen Abschluss erlangen und hast gleichzeitig genügend Zeit für andere Aktivitäten, für Familie oder Job. Dies wird insofern dadurch verstärkt, dass du den Großteil der Lehrveranstaltungen in heimischem Gefilde besuchen kannst und nicht außer Haus musst. Außerdem kannst du dir selbst einteilen, wann du lernst, z.B. am Abend oder Wochenende.

  • Berufsbegleitendes Studium
    Rein formell sind das berufsbegleitende und das Teilzeitstudium relativ ähnlich aufgebaut. Beide Studienformen bemühen sich darum, dass Studium und weitere Verpflichtungen möglichst gut vereinbart werden können. Berufsbegleitende Studiengänge ermöglichen insbesondere die parallele Aufrechterhaltung eines Vollzeit-Jobs. Vor Beginn des berufsbegleitenden Studiums können z.B. Absprachen mit dem/der Chef/in getroffen werden, um Studium und Job miteinander in Einklang zu bringen und eventuell auch finanzielle Unterstützung zu beziehen, sofern die akademische Weiterbildung dem bestehenden Job zugute kommt und beispielsweise auf aufsteigende Positionen vorbereitet. Des Weiteren kann das Studium der beruflichen Neuorientierung dienen.

  • Vollzeitstudium
    Das Vollzeitstudium stellt die zeitintensivste Studienform dar. Hier solltest du dir pro Woche in etwa 40 Stunden für das Studium freihalten. Im Gegenzug erhältst du deinen Studienabschluss im Vollzeitstudium auf schnellstem Weg. Neben dem Studium kann z.B. eine geringfügige Anstellung eingegangen bzw. ein Mini- oder Nebenjob ausgeübt werden.

In puncto Lernen und Prüfungsvorbereitung weisen Fernstudiengänge wohl die größten Unterschiede zum Präsenzstudium auf. Im Master-Fernstudium wird sowohl synchron als auch asynchron gelernt:

  • Synchrones vs. asynchrones Lernen
    Synchrones Lernen findet insbesondere während Präsenzveranstaltungen statt oder im Virtuellen Klassenzimmer – also immer dann, wenn du und deine Mitstudierenden zum selben Zeitpunkt lernen und miteinander in Austausch treten könnt. Die Kommunikation zwischen Student/in und Dozent/in erfolgt dabei in Echtzeit, d.h. ohne zeitliche Verzögerung. Ein Vorteil des synchronen Lernens ist z.B., dass Fernstudent/-innen die Gelegenheit haben, Fragen zu stellen und unmittelbares Feedback erhalten.

    Vom asynchronen Lernen ist die Rede, wenn Studierende zu unterschiedlichen Zeitpunkten lernen und nicht direkt in Interaktion treten können. Dies ist einem Fernstudium besonders häufig der Fall, da Student/-innen meist zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit haben, auf Studienunterlagen zuzugreifen und sich ihre Lernzeiten eigenständig einteilen. Asynchron wird z.B. während des Selbststudiums gelernt.
     
    Während des Semesters bearbeiten Studierende Übungs- und Kontrollaufgaben, um den Studienfortschritt selbst zu überprüfen sowie sogenannte Einsendeaufgaben. Letztere werden an die persönliche Betreuungsperson oder den/der Tutor/in gesendet, welche/r die Einsendeaufgaben mit Feedback und Note versehen zurücksendet. Selbiges ist bei Hausarbeiten der Fall. Die Aufgaben werden entweder per Post oder per Mail übermittelt.

  • Lernmaterialien
    Die Lernunterlagen werden je nach Fernstudium bzw. nach eigenem Wunsch in gedruckter Form per Post und/oder digital über eine E-Learning Lernplattform (z.B. Online Campus) bereitgestellt. Studienbriefe und –Hefte, Bücher, Fallbeispiele, Übungen, etc. erreichen dich also z.B. als Paket auf postalischem Weg oder stehen dir digital, beispielsweise als Download zu Verfügung. Musst du im Fernstudium jeweils zu Semesterbeginn deine neuen Module buchen, erhältst du die Lernunterlagen nach erfolgreicher Kursanmeldung. Häufig kannst du hier nach eigener Präferenz entscheiden: Lernst du lieber aus Heften und Büchern und möchtest den Stoff in gedruckter Form besitzen oder bevorzugst du Lernen vom Computer aus?

  • Selbststudium
    Master-Fernstudiengänge bestehen hauptsächlich aus dem Selbststudium. Im Zuge dessen befasst du dich eigenständig mit den Studienmaterialien und arbeitest diese im Alleingang durch. Hierfür stehen dir (gedruckte und/oder digitale) Studienhefte, Videos, Podcasts etc. zur Verfügung. E-Learning-Formate unterstützen dich beim Selbststudium.

  • E-Learning
    E-Learning, also das computergestützte und multimediale Lernen, ist in den meisten Fernstudiengängen präsent. Es umfasst häufig jene Lernmaterialien, auf die über eine Online Plattform unkompliziert und flexibel zugegriffen werden kann. Im Fernstudium gibt es zu diesem Zweck oft einen sogenannten Online Campus und/oder eine App. Diese E-Learning Formate halten z.B. interaktive Lernprogramme und Übungen, Probeklausuren, E-Books, Videos, Podcasts oder Hörbücher für die Studierenden bereit. Hier finden sich u.a. auch aufgezeichnete Vorlesungen (meist als Video- oder Audiodatei), Zusammenfassungen und Skripte als Download, Chats sowie Foren, in denen Student/-innen sich mit anderen Kommiliton/-innen austauschen und z.B. virtuelle Lerngruppen bilden können. Auch die Teilnahme an Online Vorlesungen, Tutorien, Webkonferenzen oder Webinaren erfolgt im Master über elektronische bzw. digitale Medienformate. Studierende besuchen z.B. das Virtuelle Klassenzimmer, in dem Fernstudent/-innen interaktiv in den Unterricht miteinbezogen werden, sich mit ihren Mitstudent/-innen austauschen können und z.B. Vorträge halten. E-Learning kann z.B. in Form des Mikrolernens (engl. Micro Learning) vonstatten gehen. Dies ist eine Lernmethode, bei der in „Häppchen“ gelernt wird, also in sehr kleinen Lerneinheiten. Auch Computer- und Web-Based Training findet sich im Rahmen des Electronic Learning besonders häufig. Im Zuge dessen werden gelernte Inhalte u.a. durch interaktive Tests eigenständig überprüft. Der Online Campus hält häufig auch eine Kalenderfunktion bereit, mit der das Semester organisiert und geplant werden kann.

Üblicherweise weist der Fernstudiengang wenig bis kaum Präsenzerfordernis auf. Finden Präsenzlehrveranstaltungen statt, dann z.B. zu dem Zweck, um das Gelernte zu reflektieren oder um praktische Anwendungen anhand von Fallstudien zu verdeutlichen. Präsenzveranstaltungen werden meist am Wochenende abgehalten oder in geblockter Form. Gelegentlich gibt es auch mehrere Präsenzphasen, die zu unterschiedlichen Zeiten im Semester stattfinden (häufig zu Semesterbeginn und –Ende). Um Fernstudent/-innen die Teilnahme an diesen Veranstaltungen zu erleichtern, gibt es häufig zahlreiche Studienzentren, die sich an mehreren Standorten befinden. Werden Prüfungen in Präsenz abgelegt, finden sie oft ebenfalls in Prüfungszentren und zu unterschiedlichen Terminen statt.
 
Ob du im Master-Fernstudium Präsenzzeiten zu erwarten hast, ist vom jeweiligen Studium und dem Studientypusabhängig. Fernstudiengänge mit Blended Learning-Ansätzen sowie jene, die ausschließlich online organisiert sind, können hierbei unterschieden werden:

  • Blended Learning
    Nutzt dein Studium Blended Learning, dann bedeutet das, dass hier sowohl (geblockte) Präsenzphasen als auch Fernlehre stattfinden. Blended Learning setzt also auf die Vorzüge von klassischen Präsenzveranstaltungen und ergänzt diese mit Online Lehrveranstaltungen, Selbststudium und E-Learning. Allerdings solltest du dich im Vorhinein ganz genau darüber informieren, ob es sich hierbei wirklich um ein Fernstudium handelt! Gelegentlich überwiegt beim Blended Learning auch der Präsenzanteil, wodurch deine zeitliche Flexibilität eingeschränkt wird.

  • Online Studium
    Im Online Fernstudium wird idealerweise zu 100% digital gelehrt und gelernt. Das heißt, dass sowohl alle Lehrveranstaltungen online besucht als auch Prüfungen digital abgeschlossen werden können. Auch die Lernmaterialen stehen fast ausschließlich online zur Verfügung. In manchen Programmen, die ein Online Studium anbieten, können vereinzelte Präsenzseminare oder Prüfungen vor Ort nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die Teilnahme an den Präsenzveranstaltungen ist im Regelfall aber freiwillig, teilweise können sie zusätzlich online besucht werden.

Informiere dich vor Studienbeginn beim Anbieter deiner Wahl, ob Präsenzphasen im Online Studium zu erwarten sind oder wie viele Präsenzanteile das Blended Learning aufweist.

Nach jedem Modul (oder für mehrere Module gleichzeitig) findet im Fernstudium für gewöhnlich eine Leistungskontrolle statt. Dies kann z.B. eine schriftliche Klausur, eine mündliche Prüfungsleistung oder eine andere Form der Leistungsüberprüfung sein (z.B. Einsendeaufgaben, Vorträge, Projekte, Haus- und Seminararbeiten, etc.). Die Masterarbeit wird gegen Ende des Studiums verfasst und ist, zusammen mit ihrer mündlichen Präsentation und Diskussion, die letzte Hürde vor Verleihung deines Abschlusses.
 
Schriftliche Prüfungen werden im Master-Fernstudium entweder vor Ort an einem Prüfungszentrum abgelegt oder online. Mündliche Prüfungen erfolgen mehrheitlich digital, beispielsweise via Webcam. Online-Klausuren können z.B. auch im Open-Book-Format organisiert sein, d.h. dass du während deiner Prüfung Mitschriften, Notizen und Bücher verwenden darfst.
                             
Schriftliche Prüfungen sind z.B.

  • aus offenen Fragen aufgebaut. In diesem Fall beantwortest du die Fragestellungen in eigenen Worten in einem längeren Text oder Essay.

  • aus Multiple-Choice-Fragen aufgebaut. Bei Multiple-Choice-Prüfungen hast du pro Frage eine bestimmte Anzahl an Antwortmöglichkeiten, von denen eine gewisse Menge korrekt ist. Antworten, die deiner Meinung nach richtig sind, versiehst du mit einem Kreuz. Hierbei können z.B. mehrere Antworten oder nur eine einzige der Wahrheit entsprechen. Je nach Prüfungsmodalität erhältst du 0 Punkte für eine Frage, wenn du eine falsche Antwort angekreuzt hast. Hast du zwar nicht alle richtigen, dafür aber keine falsche Antwortmöglichkeit markiert, werden dir meist Teilpunkte gutgeschrieben.

Für jede Prüfung hast du mehrere Prüfungsantritte. Gelingt es dir beim ersten Mal nicht, die Prüfung erfolgreich zu absolvieren, so stehen dir weitere Wiederholungstermine zur Verfügung (meist zwei). Erzielst du auch beim letzten Wiederholungstermin keine positive Note, wirst du exmatrikuliert oder für das Studium gesperrt.

Du hast Angst vor Prüfungen? Oft wird dir alles zu viel und du weißt nicht, wie du mit dem Stress umgehen sollst? Du brauchst geeignete Lernmethoden, um bei Prüfungen künftig besser abzuschneiden? Auf unserem Blogfindest du wertvolle Tipps zu diesen und anderen Themen!

Gegen Ende deines Masters verfasst du eine wissenschaftliche Abschlussarbeit, die Masterarbeit bzw. Masterthesis. Diese setzt umfangreiche Fachkenntnisse sowie Fähigkeiten im wissenschaftlichen Arbeiten voraus. Bevor du zu schreiben beginnst, überlegst du dir eine Forschungsfrage und darauf aufbauende Hypothesen. Eine Masterarbeit hat einen Umfang von 60 bis 120 Seiten. In der Regel sind etwa 80 Seiten zu schreiben. Im Unterschied zur Bachelorarbeit sind reine Literaturarbeiten bei einer Masterthesis selten der Fall. Hier rückt die eigenständige empirische Arbeit in den Vordergrund. Zu diesem Zweck stellst du eigene Forschungen an und widmest dich Frage- und Problemstellungen, die im jeweiligen Fachbereich vorherrschend sind. Du kannst z.B. eine Umfrage durchführen und deren Resultate mittels geeigneter Software auswerten.
 
Die Masterarbeit wird in den meisten Fällen von zuhause aus verfasst und nach Fertigstellung online oder per Post zur Kontrolle eingereicht. Im Anschluss nimmst du an der Masterprüfung (Defensio) teil und verteidigst deine Masterthesis. Dies schließt eine Präsentation der Arbeit sowie eine Diskussion derselben mit ein. Du erklärst z.B., welche wissenschaftlichen Methoden du genutzt hast oder zu welchen Erkenntnissen du im Rahmen der Masterthesis gekommen bist. Im darauf folgenden Prüfungsgespräch beantwortest du Fragen zu deiner Masterarbeit. Die Verteidigung der Thesis geschieht üblicherweise vor einer Prüfungskommission und im Rahmen eines Kolloquiums.

Hast du alle Prüfungsleistungen erbracht und wurde die Masterthesis positiv bewertet, wird dir ein akademischer Masterabschluss verliehen. Welchen Grad du erhältst, ist vom Studiengang und der zugehörigen Fachrichtung abhängig. Allerdings kommt es hier häufig zu Überschneidungen, da ein Abschluss nicht immer nur einer einzigen Fachrichtung zuzuordnen ist. Nach dem Master erhältst du z.B. einen der folgenden Abschlüsse:

  • Master of Arts (M.A.)
    Hast du einen Studiengang der Fachrichtung Sprach-, Kultur- oder Kunstwissenschaften, Sozialwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, Sportwissenschaften oder Wirtschaftswissenschaften besucht, wird dir meist der akademische Abschluss Master of Arts (M.A.) verliehen.

  • Master of Science (M.Sc.)
    Die Abschlussbezeichnung Master of Science (M.Sc.) wird typischerweise nach einem Studiengang der Fachrichtungen Ernährungswissenschaften, Technik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Mathematik, Informatik oder Agrar- und Forstwissenschaft vergeben.

  • Master of Engineering (M.Eng.)
    Den akademischen Grad Master of Engineering (M.Eng.) erhalten z.B. Absolventen und Absolventinnen der Ingenieurwissenschaften, also z.B. der Studiengänge Verfahrenstechnik, Elektrotechnik, Lebensmitteltechnologie, Maschinenbau oder Gebäudetechnik.

  • Master of Laws (LL.M.)
    Mit dem Master of Laws (LL.M) schließen Absolvent/-innen der Fachrichtung Rechtswissenschaft/ Jura ab.

Abschlüsse von weiterbildenden Master-Studiengängen
Nach einem Weiterbildungsmaster wird oft ein anderer Abschluss verliehen. Jene Abschlussbezeichnungen entsprechen ebenso den Bologna-Richtlinien. Abschlüsse eines weiterbildenden Masters sind beispielsweise:

  • Master of Business Administration (MBA)
  • Executive MBA (EMBA)
  • Master of Advanced Studies (MAS)
  • Master of Banking and Finance (MBF)
  • Master of International Business (MIB)
  • Master of Legal Studies (MLS)
  • Master of Business Law (MBL)
  • Master in Management (MIM)
  • Master of Social Work (MSW)
  • Professional Master of Public Health (PMPH)

Im Laufe eines Studiengangs, der mit dem Master of Business Administration (MBA) oder dem Executive MBA (EMBA) abschließt, können sich auch fachfremde Student/-innen, die keine wirtschaftlichen Vorkenntnisse haben, auf verantwortungsvolle Aufgaben im internationalen Kontext vorbereiten. Nach Abschluss dieser Studiengänge haben Absolvent/-innen künftig die Option, z.B. Führungsaufgaben in den Bereichen Betriebswirtschaftslehre (BWL) bzw. General Management zu übernehmen oder ein Unternehmen zu führen. Damit zählen der MBA und der EMBA zu den weiterbildenden Master-Studiengängen, die berufsbegleitend studiert werden können und mehrjährige Berufserfahrung fordern, dafür aber nicht unbedingt einen Bachelorabschluss voraussetzen.
 
Auch der Master of Advanced Studies (MAS) ist ein Weiterbildungsmaster. Dieser Studiengang ist oft aus einem DAS (Diploma of Advanced Studies) oder mehreren CAS (Certificate of Advanced Studies) aufgebaut. Auf diese Weise können Studierende im MAS individuelle Schwerpunkte setzen.

Welche Zugangsvoraussetzungen für einen Studiengang erforderlich sind, wird vom jeweiligen Anbieter festgelegt.
 
Üblicherweise solltest du vor Studienstart einen ersten (fachverwandten) Hochschulabschluss (z.B. Bachelor oder Diplom) sowie (facheinschlägige) Berufserfahrung von zumindest einem Jahr nachweisen können. Bewirbst du dich für einen Weiterbildungsmaster (z.B. MBA) muss die berufliche Erfahrung meist zwei bis drei Jahre betragen. Beim Erststudium ist im Rahmen der Zulassung häufig das ECTS-Ausmaß entscheidend. Unterschreitet dein Erststudium die geforderte Menge an ECTS, kannst du z.B. an einer Eignungsprüfung teilnehmen oder entsprechende Leistungen durch den nachträglichen Besuch von Kursen erwerben.
 
Hast du keinen Studienabschluss oder kein/e Matura/ Abitur, kannst du dies an manchen Fernhochschulen durch eine fachspezifische Berufsausbildung und mehrjährige Berufserfahrung (zumindest vier Jahre) sowie durch das Bestehen einer Eignungsprüfung kompensieren. Bei unzureichenden Zulassungsvoraussetzungen werden u.a. Auswahlgespräche geführt und Motivationsschreiben gefordert. Ein Numerus Clausus (NC) ist im Fernstudium meist nicht zu beachten. Je nach Studiengang musst du deine sprachlichen Fertigkeiten nachweisen, z.B. mittels TOEFL-Tests. Auch die Note deines Bachelor-Zeugnisses kann bei der Bewerbung im Master zum Tragen kommen.

Hier findest du weitere Informationen über das Nachholen von Abitur bzw. Matura: Abitur nachholen, Matura nachholen Österreich, Matura nachholen Schweiz.

Obligatorisch für ein Fernstudium sind natürlich ein Computer/ Laptop mit Mikrofon und Webcam, ein Internetzugang und Anwenderkenntnisse.

Fernhochschulen haben die meisten Master-Fernstudiengänge im Programm. Du kannst dich hier z.B. für eine Fernuniversität (Fernuni) oder Fernfachhochschule (Fern-FH) entscheiden. Zudem haben viele Hochschulen, die v.a. auf Präsenzstudiengänge spezialisiert sind, mittlerweile einige Fernstudiengänge oder Studienprogramme mit Blended Learning-Anteilen im Angebot. Auch virtuelle Hochschulen, die nur im Internet vertreten sind, oder Fernstudien-Zentren bieten entsprechende Studiengänge an.
 
Hinweis: Du suchst noch nach einer passenden Hochschule, z.B. nach einer Fernuni? Auf unserem Portal findest du unter Bildungsanbieter einige Anbieter, die Fernstudiengänge anbieten.

Ja – ein akademischer Master-Fernstudiengang ist, ebenso wie das klassische Präsenzstudium, anerkannt und verleiht nach seinem Abschluss einen gleichwertigen Masterabschluss. Da Fernstudium und Fernlehrgang bzw. Fernkurs jedoch synonym verwendet werden, ist Vorsicht bei der Wahl des Studiums geboten. Fernlehrgänge vergeben nach ihrer Absolvierung ein Hochschulzertifikat oder eine Bestätigung deiner Teilnahme. Einen akademischen Abschluss, der international anerkannt ist, hast du damit allerdings nicht in der Tasche.

Mit dem Begriff Akkreditierung wird der Prozess der hochschulinternen Qualitätssicherung beschrieben. Wurde ein Studiengang akkreditiert, ist damit sichergestellt, dass dieser den erforderlichen Güte- und Qualitätskriterien nachkommt. Inskribierst du dich für ein Studium an einer staatlich anerkannten Hochschule, kannst du ziemlich sicher sein, dass das Studienangebot akkreditierte Studiengänge beinhaltet. Bei der Wahl eines seriösen Bildungsanbieters solltest du also besonders auf die Akkreditierung und staatliche Anerkennung Acht geben.

Der finanzielle Aufwand für das Studium hängt in großem Maße von der besuchten Einrichtung ab. Aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Bildungseinrichtungen kann demnach nur ein grober Richtwert für die Kosten eines Fernstudiums angegeben werden. Während die Kosten an einer staatlichen Hochschule oft überschaubar sind, bezahlst du an einer privaten Hochschule meist ein Vielfaches. Für einen Weiterbildungsmaster sind prinzipiell Gebühren zu bezahlen. Die Kosten für ein Fernstudium an einer privaten Einrichtung belaufen sich pro Monat auf ungefähr 400 bis 900 Euro. Insgesamt ist meist ein fünfstelliger Betrag zu bezahlen.
 
Die Bezahlung der Studiengebühren erfolgt entweder monatlich, im Voraus für ein Semester oder für jedes gebuchte Modul extra. Meist gibt es im Studiengang unterschiedliche Zeitmodelle. Möchtest du die Studiendauer verlängern, so steigen die Gesamtstudiengebühren oft an. An manchen Hochschulen kann die Studienzeit auch kostenlos verlängert werden. Gelegentlich kannst du dir ECTS-Leistungspunkte aus einem Erststudium anrechnen lassen und verringerst auf diese Weise Studiendauer und Studiengebühren.
 
Zusätzlich zu den Studiengebühren sind oft noch eine Anmelde-/Immatrikulationsgebühr, eine Bearbeitungsgebühr für die Masterarbeit sowie etwaige Übernachtungs- und Verpflegungskosten während Präsenzzeiten, etc. zu bezahlen. Ebenfalls fallen, je nach Wohnsituation, noch Lebenserhaltung- und Wohnkosten an. Benötigst du Hilfe bei der Finanzierung des Studiums, kannst du u.a. Beihilfen, Stipendien, Studienkredite oder Bildungschecks anfordern. Unter Umständen erhältst du finanzielle Fördermittel von deinem/deiner Arbeitgeber/in oder kannst einen Teil der Studiengebühren steuerlich absetzen.

Vorteile:

  • Flexibel und unabhängig
    Ein Fernstudium richtet sich ganz nach dir und deinen zeitlichen Kapazitäten. Du kannst selbst entscheiden, wann du lernst. Da Lernunterlagen meist via Online Campus zur Verfügung gestellt werden, genießt du in einem Fernstudium Flexibilität und Unabhängigkeit. Außerdem kannst du selbst entscheiden, wo du lernen möchtest – im Café, auf der Couch oder im Zug?

  • Geht nicht, gibt’s nicht
    Gleichzeitig arbeiten und studieren kann nicht funktionieren? Im Fernstudium schon. Aufgrund der Zeit- und Raumunabhängigkeit, die mit diesem Studienmodell verbunden ist, kannst du das Studium deinen Lebensumständen anpassen und ein Zeitmodell wählen, das deinen Bedürfnissen entspricht.

  • Anerkannter Abschluss
    Im Rahmen des Fernstudiums erlangst du in relativ kurzer Zeit einen international anerkannten Abschluss.

  • Aussichtsreiche Karrierechancen
    Mit einem Masterabschluss stehen dir viele Türen offen, auch die zur Chefetage. Ein Masterstudium ist auch ein idealer Karriere-Booster im bestehenden Job!

Nachteile:

  • Wenig Kontakt zu anderen Studienkolleg/-innen
    Mit dem hohen Maß an Fernlehre und digitalen Lehrformaten geht auch der Mangel an sozialer Interaktion mit den Mitstudierenden einher. Zwar findet ein virtueller Austausch statt, z.B. über den Online Campus, aber ein Ersatz für Face-to-Face Kommunikation ist das nicht.

  • Höhere Kosten für das Studium
    Ein Fernstudium ist fast ausschließlich mit Kosten verbunden, teilweise auch mit höheren Studiengebühren. Kannst du diesen finanziellen Mehraufwand tragen?

  • Mehrbelastung
    Studieren, Beruf und familiäre Verpflichtungen miteinander in Einklang zu bringen, ist im Fernstudium zwar möglich, übt aber auch Druck und eine Mehrbelastung auf die Studierenden aus. Hast du die Energie und Motivation, dich nach Feierabend noch auf den Studienstoff zu konzentrieren? Bist du bereit, deine Wochenenden zu opfern, um zu lernen?

  • Eigenverantwortung und Zeitmanagement
    Ein Fernstudium ist mit großen Anstrengungen verbunden, schließlich bist du zum größten Teil selbst dafür verantwortlich, dir die unterschiedlichen Lehrinhalte zu erarbeiten. Dir steht zwar eine persönliche Studienbetreuung zu Seite, aber den Großteil des Studiums bestreitest du in Eigenregie. Organisationstalent und gutes Zeitmanagement sind im Fernstudium also von großem Vorteil.

Du ziehst in Erwägung, ein Master-Fernstudium zu besuchen? Folgende Fragen solltest du dir im Vorfeld stellen:

  • Kann ich mich alleine zum Lernen motivieren? Habe ich Lust darauf, mir Studieninhalte eigenständig im Selbststudium zu erarbeiten? Weiß ich, welche Lernmethoden ich anwenden muss, um bei Prüfungen erfolgreich abzuschneiden?

  • Habe ich einen Platz, an dem ich ungestört lernen kann, wie z.B. ein eigenes Zimmer oder ein Büro?

  • Genügt mir der virtuelle Austausch mit Studienkolleg/-innen oder präferiere ich den realen Kontakt zu Kommiliton/-innen?

  • Habe ich die Möglichkeit, Präsenzzeiten an der Hochschule beizuwohnen? Bin ich mobil? Gibt es eine Bus-/Zugverbindung oder steht mir ein Auto zur Verfügung?

  • Besitze ich die zeitlichen Ressourcen, um mit einem Studium zu beginnen? Kann ich auf die Unterstützung und das Verständnis meines Chefs/ meiner Chefin sowie meiner Familie zählen? Bin ich dazu bereit, abends nach Feierabend und am Wochenende zu lernen?

  • Kann ich mir das Studium leisten? Wenn nicht, welche Fördermöglichkeiten kann ich in Anspruch nehmen?

Mit einem Masterabschluss stehen dir viele Türen offen. Als Absolvent/in kannst du beispielsweise leichter eine Führungsposition bekleiden oder anderweitig Verantwortung übernehmen. Auch eine Promotion im entsprechenden Fachbereich ist mit dem Master-Fernstudium möglich und markiert den Start deiner wissenschaftlichen Karriere. Allerdings musst du dir darüber im Klaren sein, dass ein Fernstudium nicht für alle Berufe qualifiziert. Beispielsweise wird für die Berufe Psychotherapeut/in oder Lehrer/in in den meisten Fällen ein Präsenzstudium vorausgesetzt.

Verschaffe dir doch auf unserer Seite Berufe einen genaueren Überblick über die Vielfalt der Berufswelt. Hier findest du spannende Jobbeschreibungen und Anforderungsprofile für eine Vielzahl an Berufen. Wir wünschen dir viel Spaß beim Stöbern!

Die Abschlussbezeichnungen Bachelor und Master sind noch relativ jung und resultieren aus dem Bologna-Prozess. Dies war eine im Jahr 1999 beginnende Hochschulreform, die dem europäischen Hochschulraum in erster Linie eine neue Struktur verleihen und studienbezogene Rahmenbedingungen vereinheitlichen wollte. So wurde u.a. das dreiteilige Studiensystem Bachelor, Master oder Doktor/Ph.D. geschaffen, das ältere Studienabschlüsse (wie z.B. Magister oder Diplom) weitestgehend ablöste. Internationale akademische Abschlüsse können auf diese Weise leichter miteinander verglichen werden. Mit ein paar Ausnahmen (z.B. in den Fachrichtungen Medizin oder Jus/Jura) wurden die meisten Studienprogramme in Bachelor und Master umbenannt und dementsprechend umstrukturiert. Die ECTS-Leistungspunkte (ECTS: European Credit Transfer and Accumulation System), mit denen Studienleistungen seither gemessen und gezählt werden, veranschaulichen zudem die Anforderungen, die an unterschiedliche Studiengänge gestellt werden und tragen seit ihrer Einführung zu einer gesteigerten Transparenz im Studienwesen bei.