Grundlagen der Bewerbungspräsentation

Kapitelauswahl:

An vielen Hochschulen sind Präsentationen ein fixer Bestandteil des Auswahlverfahrens. Dein Ziel bei der Präsentation ist es, einen kompetenten, selbstsicheren Eindruck zu machen und Sachverhalte oder Ideen klar und transparent darzustellen. Besonders wichtig ist, dass du einen sympathischen Eindruck hinterlässt. Kannst du Sympathie vermitteln, hebt dich das von vielen anderen ab. Nie würdest du zum Beispiel eine Versicherung kaufen, wenn dir der/die Versicherungsvertreter/in unsympathisch ist. Fach- und Methodenkompetenz können noch so gut sein – ohne Sympathietransfer wird die Präsentation die Zuhörer/-innen nicht begeistern können.

Welche Präsentationstypen es gibt

Präsentationen sind weder Referate, noch Leseübungen und schon gar nichts zum Auswendiglernen. Vom bereits besprochenen Sympathietransfer einmal abgesehen, haben Präsentationen zwei weitere Ziele: Sie sollen entweder informieren oder überzeugen. Entsprechend ihrer Absicht gibt es verschiedene Ansätze, Präsentationen richtig aufzubauen. Welche Art von Präsentation du halten sollst, ist vom Auswahlverfahren abhängig. In der Regel handelt es sich um Informationspräsentationen, da diese etwas weniger Knowhow und Erfahrung voraussetzen als Überzeugungspräsentationen, bei denen vor allem rhetorische Kompetenz eine zentrale Rolle spielt. Trotzdem soll in der Folge auch kurz auf diese Präsentationsform eingegangen werden.

Das Zeitlimit

Bei jeder Präsentation hast du ein vorgegebenes Zeitlimit einzuhalten. Meist sind das fünf oder zehn Minuten. Dieses Limit musst du im Auge behalten, denn ein Überschreiten kann zum Punkteabzug oder zum Abbruch durch die Prüfungskommission führen. Wenn dir zum Beispiel fünf Minuten Redezeit zur Verfügung stehen und du bei der Generalprobe vier Minuten und 50 Sekunden brauchst, dann wirst du das Zeitlimit voraussichtlich überschreiten. Grund dafür ist, dass die Live-Präsentation etwa zehn bis 15 Prozent länger dauert, als die Generalprobe. Du kannst durch Zwischenfragen oder Störungen unterbrochen werden, musst manchmal warten bis Ruhe im Auditorium herrscht oder eventuell einen Sachverhalt nochmals kurz zusammenfassen, weil du dich in der Aufregung unklar ausgedrückt hast. Plane daher einen Sicherheitspuffer von zehn Prozent der Redezeit ein.

Das richtige Thema

Meistens gibt die Hochschule ein Thema vor, zu dem du eine Präsentation halten sollst. Die Vorbereitungszeit dafür kann zwei Wochen oder auch nur eine halbe Stunde vor Ort (!) betragen. Im letzten Fall musst du die gesamte Präsentation in Windeseile ausarbeiten. Wie das geht, erfährst du später. Hast du freie Themenwahl, dann wähle ein Thema aus, das a) zur Studienrichtung passt und b) auf Interesse stößt. Bewirbst du dich zum Beispiel für einen wirtschaftlichen Studiengang und trägst dein gesammeltes technisches Wissen zum Thema „Aushärtungszeit von Beton“ vor, wird das kaum jemanden interessieren.

Am besten konzentrierst du dich auf ein Kernfach des Studiengangs und wählst dazu ein aktuelles Thema. Wenn eine Brücke eingestürzt ist (Technik), die „Ars Electronica“ wundervolle Neuheiten zeigt (Multimedia), der größte Buchhandelskonzern vor dem Aus steht (Wirtschaft) oder die Krankenkassen wieder einmal mehr Gebühren verlangen (Soziales), dann wähle diese Thematik.