Kunstwissenschaft Studium 140 Studiengänge in Deutschland

Das Bachelor-Studium Kunst

Kunst ist ein sehr vielseitiges Fach: Die freie Kunst, angewandte Kunst, darstellende Kunst und bildende Kunst stehen zur Auswahl. Darüber hinaus ist von Studiengängen auf Lehramt über Kunst-Kombinationen mit anderen Fächern bis hin zu den Kunstwissenschaften alles dabei. Das Studienangebot vermittelt dabei zunächst Grundkenntnisse in Praxis, Theorie und, je nach Studiengang, auch in der Didaktik, Therapie oder Psychologie. Die Kompetenzen der jeweiligen Module werden im Verlauf des Studiums immer weiter ausgebaut.

In der Künstlerischen Praxis geht es darum, eigene Ideen zu entwickeln und diese umzusetzen. Das steht im Vordergrund der meisten Studiengänge. Die Kunsthochschulen bieten den Studierenden daher einen fast durchgängigen Zugang zu den hochschuleigenen Ateliers. Lediglich bei rein geschichtlichen/wissenschaftlichen Kunst-Studiengängen überwiegt die Theorie. In der Kunsttheorie geht es dann um die Epochen der Künste, es wird ein Überblick über die jeweiligen Besonderheiten (Stil, Ikonographie) und Entwicklungen gegeben. Hinzu kommen sozialgeschichtliche Einflüsse.

Die Didaktik wirft einen Blick auf die Pädagogik und ihren Zusammenhang mit Kunst und Design. Die Therapie und Psychologie hingegen vermitteln die Art und Weise, mit der man Kunst zur Heilung und Entwicklungsförderung einsetzen kann. Studieninhalte sind aber auch immer Werkgespräche, der gemeinsame Besuch von Ausstellungen und der Einblick in andere, kunstverwandte Studiengänge. Die Vorbedingungen von Kunst auf gesellschaftlicher Ebene, die Kunstkritik und das Verständnis für Kunstsysteme kommen ebenfalls zum Tragen.

Alles in allem geht es nicht nur um die typischen Kunst-Gattungen (Malerei, Grafik, Bildhauerei, etc.), sondern auch um modernere Ansätze und Medienformate (Video, Design von Medien, Fotografie, etc.).

Ablauf, Dauer und Studienabschluss

Ein Kunst-Studium hat eine Regelstudienzeit von sechs Semestern, handelt es sich um ein Studium auf Lehramt (z.B. Bildnerische Erziehung), sind es meistens acht oder neun. Je nach Studiengang können es aber auch bis zu zehn Semester sein. Im Rahmen der Studiengänge erarbeiten sich die Studierenden 180 oder 210, in seltenen Fällen auch einmal 240 ECTS-Punkte. Man kann dabei Vollzeit, Teilzeit oder berufsbegleitend studieren.

Für jede/n stellt sich noch die Frage: An welchem Ort möchte ich studieren? Bei Kunst hat man ein breites Angebot: Studienorte finden sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Inhalte werden in deutscher und/oder englischer Sprache vermittelt. Einige Gespräche können in der Schweiz zusätzlich auch auf Französisch oder Italienisch stattfinden. Kunst als Fernstudium zu studieren, ist in diesem Fachbereich jedoch meist nicht umsetzbar.

An öffentlichen Hochschulen ist in der Regel nur ein Semesterbeitrag bzw. Studienbeitrag für die Kunst-Studiengänge zu bezahlen. Ansonsten liegen die Kosten meistens bei einer niedrigen bis mittleren dreistelligen Summe pro Semester. Sie können aber auch im erhöhten dreistelligen oder niedrigen vierstelligen Bereich pro Semester oder bei einem mittleren dreistelligen Wert pro Monat liegen. Auch zusätzliche Kosten für Prüfungen und die Immatrikulation sind möglich. Abgesehen davon kann das Studium, abhängig von der Hochschule, entweder nur im Sommer oder nur im Winter begonnen werden. Aufenthalte im Ausland sind ebenfalls oft möglich.

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Ablauf und Abschluss der Studiengänge

In den ersten Semestern werden - je nach Studiengang - meistens Inhalte wie Kunstgeschichte und Kunsttheorie, u.a. auch Grundlagen der Kunsttherapie, Kunstwissenschaften und Philosophie, sowie die Künstlerische Praxis gelehrt. Anschließend nimmt der Studiengang oft Bezug auf Kunstvermittlung und -Pädagogik und bietet Raum für individuelle Vertiefungen. Wahlkurse geben die Möglichkeit, gewisse Thematiken vertiefend zu behandeln: Performance, Installationen, Druck, den Kultursektor, die Gesellschaftspolitik, die Musik-Wissenschaft, das Kuratieren, die Kulturwissenschaft u.v.m.

Mit Abschluss des Studiums (u.a. nach fertiggestellter Bachelor-Arbeit) erhält man, je nach Studiengang, einen Bachelor of Education (B.Ed.), ein Diplom oder einen Bachelor of Arts (B.A.).

Voraussetzungen

Studiengänge der Kunst-Bereiche erfordern immer die Erfüllung gewisser Kriterien. Diese werden entweder explizit von den Hochschulen vorgegeben oder sind persönlicher Natur. Letztere werden nicht überprüft, sind aber hilfreich für das Studium.

Persönliche Voraussetzungen

Fällt die Studienwahl auf die Fachrichtung Kunst/ Kunstwissenschaft, sollten angehende Studierende viel Kreativität, Kunstinteresse und Selbständigkeit mitbringen. Auch Eigeninitiative und Eigenverantwortlichkeit sind in dieser Fachrichtung wichtig. Möchte man Kunst studieren, sind außerdem Motivation, die Fähigkeit zur Selbstorganisation und das Interesse am Kunstgeschehen (historisch und aktuell) von Bedeutung. Auch der Wille zur persönlichen Weiterentwicklung, eine gute Selbstreflexion und -einschätzung sowie soziale Kompetenz und eine gute Kommunikation werden von der Hochschule gerne gesehen.

Formelle Voraussetzungen

Zu den explizit von den Hochschulen vorgegebenen Voraussetzungen zählen die formellen Kriterien. Zunächst einmal sollten Bewerber/-innen über die allgemeine Hochschulreife (Abitur, Matura) oder die fachgebundene Hochschulreife verfügen. Die Fachhochschulreife reicht manchmal nicht aus. Ansonsten sind auch eine Aufstiegsfortbildung oder eine Ausbildung/Lehre in Zusammenspiel mit einer dreijährigen Berufstätigkeit eine Möglichkeit, um z.B. ein Bachelor of Arts- oder Bachelor of Education-Studium in Kunst zu beginnen. Auch andere Weiterbildungen (z.B. Grundkurse im Feld Gestaltungstherapie) können einem die Berechtigung verleihen, Kunst zu studieren.

Zusätzlich dazu muss sehr oft eine Mappe mit künstlerischen Arbeiten (Portfolio) abgegeben werden. Dieser muss eventuell auch ein Motivationsschreiben beigefügt werden. Im Anschluss daran folgt ein Aufnahmeverfahren/eine Eignungsprüfung und/oder ein Gespräch an der Hochschule.

Manchmal stehen diese Prüfungen auch an erster Stelle, die Schulabschlüsse werden erst in einem zweiten Schritt überprüft. Lediglich bei Studiengängen, die sich auf rein Kunstgeschichtliches oder rein Kunstwissenschaftliches fokussieren, entfällt dieses Kriterium für gewöhnlich.

Darüber hinaus haben die Universitäten unterschiedliche zusätzliche Vorgaben: An manchen Hochschulen werden Lateinkenntnisse für die Studiengänge gefordert, an anderen wiederum Englisch- und Französischkenntnisse. Diese müssen entweder zu Beginn des Studiums oder innerhalb der ersten vier Semester (manchmal in Form einer Prüfung) nachgewiesen werden.

Dann gibt es Hochschulen (in Deutschland), an denen ein NC gefordert sein kann. In therapiebezogenen Kunst-Studiengängen ist außerdem ein Vorpraktikum oder Berufserfahrung notwendig. Bei einem berufsbegleitenden Studium müssen die angehenden Künstler/-innen ebenfalls eine laufende Berufstätigkeit nachweisen.