Bachelor berufsbegleitend

Bachelor berufsbegleitend

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Bachelor berufsbegleitend - ein Faktencheck

Zunächst einmal...

Wir zeigen dir, wie genau ein berufsbegleitendes Studium in Abgrenzung zu anderen Modellen aufgebaut ist. Auch die Fachrichtungen, in denen ein Bachelor berufsbegleitend machbar ist, werden thematisiert, ebenso die Karriereperspektiven.

Bachelor berufsbegleitend: Ist das etwas für mich?

Bild: BalanceFormCreative / AdobeStock

Berufsbegleitender Bachelor: Allgemeine Fragen

Vollzeit, Teilzeit, dual, berufsbegleitend - die Modelle im Überblick

Bachelor berufsbegleitend

Berufsbegleitend zu studieren bedeutet genau das, was es vermuten lässt: Man studiert an einer Hochschule neben dem Beruf. So kann man Studium und Beruf vereinen, man muss sich also nicht zwischen einer akademischen Ausbildung und dem Geldverdienen entscheiden. Wichtig ist hier, dass es sich bei dem Beruf tatsächlich um einen Vollzeitjob handelt.

Hier gilt also: Der Beruf steht im Fokus, man verdient die volle Gehaltshöhe, hat weniger Kurse pro Semester und braucht daher länger für das Studium. Durch die Kombination aus Beruf und Studium hat man außerdem relativ wenig Freizeit.

Bachelor Vollzeit

Und das ist auch schon der Unterschied zu anderen Studienmodellen: Im Vollzeit-Studium beispielsweise arbeitet man überhaupt nicht (oder nur geringfügig), man konzentriert sich stattdessen gänzlich auf die Hochschule. Man hat also mehr Kurse pro Semester und kann diese daher flexibler belegen.

Hier gilt also: Viele Kurse, daher auch schnelleres Studienende, aber in der Regel kein Verdienst.

Bachelor Teilzeit

In der Teilzeitvariante ist man nicht ganz so oft an der Hochschule wie beim Vollzeitmodell, belegt also auch etwas weniger Kurse, arbeitet aber in der Regel auch nicht bzw. nur auf Teilzeit- oder geringfügiger Basis (ca. acht - 20h/Woche).

Hier gilt also: Etwas weniger Kurse, mehr Freizeit, meistens kein Studieren in Regelstudienzeit, gar kein bis wenig Verdienst.

Bachelor dual

Im dualen Studium kombiniert man Ausbildung und Studium. Hier ist man an einigen Tagen pro Woche in der Universität, an den anderen im Ausbildungsbetrieb. In anderen Modellen ist man ein paar Monate an der Uni und dann ein paar Monate im Betrieb, aber auf jeden Fall wechseln sich die Praxis- und Uni-Phasen ab. Die Ausbildung wird meistens vergütet.

Hier gilt also: Etwas weniger Kurse an der Uni, dafür zusätzliche Arbeit im Unternehmen, wodurch man am Ende nicht nur einen Studienabschluss, sondern auch eine Ausbildung bzw. praktische Erfahrung hat. Der Verdienst ist allerdings relativ gering und das Studium dauert länger als in der Vollzeitvariante.

Berufsbegleitend: Präsenz- oder Fernstudium?

Entscheidet man sich nun allerdings für ein berufsbegleitendes Studium, kann man dieses als Präsenzstudium oder als Fernstudium belegen.

Bachelor Fernstudium

Ein Fernstudium ist dabei (fast) gänzlich online geplant: Online-Vorlesungen, Online-Tutorien, Online-Seminare und Online-Prüfungen. Je nach Anbieter können aber auch ein paar Kurse als Präsenzunterricht geplant sein, ebenso können die Prüfungen direkt am Campus stattfinden. Alles in allem hat man hier aber den Vorteil, dass man das jeweilige Fach studieren kann, ohne zur Hochschule fahren zu müssen, man ist also flexibler und orts- sowie zeitunabhängig. Hier spricht man dann vom Online-Campus.

Bachelor Präsenzstudium

In der Präsenz-Variante muss man vor Ort am Campus der Hochschule sein, man ist also orts- sowie zeitabhängig. Daher werden die Kurse der berufsbegleitenden Studiengänge abends oder am Wochenende angeboten, damit Berufstätige die Möglichkeit haben, nach dem Beruf noch daran teilnehmen zu können. Viele empfinden die Präsenzlehre als besser, da sie so einfacher mit Dozenten und Dozentinnen sowie Studienkolleg/-innen in Kontakt treten können und das Gefühl haben, besser zu lernen.

Ein berufsbegleitender Bachelor ist auch als Fernstudium möglich.

Bild: Thomas Bethge / AdobeStock

Berufsbegleitend: Welche Fächer werden angeboten?

Nun stellt sich noch die Frage: Was kann ich berufsbegleitend studieren und in welchen Studienbereichen wird ein berufsbegleitendes Studium besonders häufig angeboten?

Ein BWL-Studium (Betriebswirtschaft), Informatik, Studiengänge aus dem Gesundheitsbereich oder der Wirtschaft allgemein, Marketing, Wirtschaftsinformatik, manche psychologisch orientierten Fächer, Immobilienwirtschaft, Tourismus, Projektmanagement, Finanzwesen, Medienmanagement, Pflege, Soziale Arbeit sowie umwelttechnische Fächer gehören oft zum Studienangebot im berufsbegleitenden Feld.

Wichtig: Es werden nicht alle "studierbaren" Fächer berufsbegleitend angeboten, daher sollte man sich informieren, wie es um das Wunschfach steht.

Aufbau im berufsbegleitenden Bachelor-Studium

Ein berufsbegleitendes Studium hat im Bachelor eine Studiendauer von ca. sieben oder acht Semestern, manchmal auch zehn. Damit dauert es meist länger als ein normaler Vollzeit-Bachelor. Das Studium ist so aufgebaut, dass man zunächst die Grundlagen erlernt, das Wissen dann vertieft und eventuell Spezialisierungen wählt. Lehrveranstaltungen finden in der Regel abends oder am Wochenende statt, manchmal auch geblockt freitags und samstags.

Entscheidet man sich für ein Bachelor-Fernstudium, ist der Aufbau ähnlich - nur eben abseits des Campus. Hier wird vermehrt auf Selbstlernphasen gesetzt, man muss sich das Wissen also Zuhause anhand der Unterlagen selbst aneignen. Wichtig ist auch, dass dieses Modell nicht bei jedem Studienfach und nicht an jeder Hochschule angeboten wird.

Job, Studium und Familie vereinen

Doch wie kann man nun den berufsbegleitenden Bachelor und den Job sowie eventuell die Familie unter einen Hut bringen? Berufsleben und Studium lassen sich vereinen, indem man sich für ein Abendstudium/Wochenendstudium entscheidet - also das übliche Modell in diesem Feld. Auch ein Fernstudium ist eine weitere Möglichkeit. Natürlich ist diese Kombination viel Aufwand. Möchte man dann noch Zeit für die Familienmitglieder haben, kann es - je nach Lebenssituation - knifflig werden.

Eventuell kann man aber im Berufsleben an ein paar Schrauben drehen und die Situation etwas entspannen. Ist es beispielsweise möglich, Home-Office zu machen oder dieses weiter auszubauen? So würde man sich die Zeit für den Weg zur Arbeit sparen und könnte diese anderweitig nutzen. Das muss man allerdings mit dem/der Arbeitgebenden abklären. Aber fragen kostet nichts. Manchmal ist diese/r sogar bereit, gewisse Kosten zu übernehmen (z.B. für Lehrmaterialien). Dann verpflichtet sich der/die Berufstätige aber oft dazu, auf jeden Fall noch eine gewisse Zeit im Unternehmen zu bleiben.

Um die Familie neben dem Beruf und dem Studium auch noch unterzubringen, sollte man den Alltag genau planen und, falls das ein Thema ist, mit dem/der Partner/in klären, wer wann die Kinderbetreuung übernimmt.

Abschluss = Bachelor of Arts (B.A.)...?

Die Abschlüsse nach einem berufsbegleitenden Bachelor sind die gleichen wie bei einem Vollzeit- oder Teilzeit-Studium. Es kann also ein Bachelor of Arts sein, aber auch ein Bachelor of Science (B.Sc.), Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder Bachelor of Education (B.Ed.), etc. Der Abschluss ist also nur abhängig von der thematischen Studienwahl, ergo der Fachrichtung.

Viele Wege führen zum Bachelor-Studiengang: Abitur, Ausbildung, Meisterprüfung.

Bild: Jacob Lund / AdobeStock

Warum den Bachelor berufsbegleitend absolvieren?

Eigenschaften, Vor- und Nachteile

Ein berufsbegleitendes Studium ist ein lohnender Gedanke, wenn man noch einmal bzw. überhaupt studieren möchte, gleichzeitig den Beruf aber nicht aufgeben will. Der hohe Verdienst (im Vergleich zu Teilzeit und dual) bzw. die Tatsache, überhaupt etwas zu verdienen (im Vergleich zu Vollzeit) ist sehr reizvoll. Außerdem sind Weiterbildungen in der Arbeitswelt generell gerne gesehen, da man dem/der jeweiligen bestehenden oder potenziellen Arbeitgeber/in zeigt, dass man Interesse daran hat, sich weitere Kenntnisse anzueignen. So kann man nicht nur den Eindruck die eigene Person betreffend verbessern, sondern auch proaktiv seine Karrierechancen erhöhen.

Möchte man neue Aufgaben übernehmen (auch Führungsaufgaben), ist der Abschluss eines Studiums ebenfalls oft von Vorteil. Darüber hinaus kann man so die Praxis akademisch untermauern. Ein weiteres Plus von berufsbegleitenden Bachelor-Studiengängen ist, dass man die im Bachelor-Studium erworbenen Kompetenzen direkt in der Praxis ausprobieren und anwenden kann.

Entscheidet man sich für ein Fernstudium, zeigt man dem/der Arbeitgeber/in direkt, dass man diszipliniert, organisiert und einsatzbereit ist, da man alles selbst organisieren und einteilen muss. Das kann im Studium ein Nachteil sein, da es einen höheren Aufwand mit sich bringt, ist jedoch nach Abschluss des Bachelors ein Vorteil.

Ein möglicher Nachteil: Ein berufsbegleitendes Studium ist anstrengend, da man Job und Studium unter einen Hut bringen muss. Außerdem hat man wenig freie Zeit. Ist man jedoch belastbar und stressresistent, sind das gute erste Anzeichen, dass ein solches Studienmodell passen könnte.

Ein Nachteil bei einem berufsbegleitenden Bachelor kann außerdem sein, dass der/die Arbeitgeber/in sich zwar wahrscheinlich über den Willen zum weiteren Lernen freut, es aber nicht begrüßt, dass man neben dem Beruf so viel Zeit investieren muss. Denn dadurch steigt die Belastung, was sich auf die Arbeitsleistung im Beruf ausüben könnte.

Welche Vorteile hat ein Bachelor-Studium generell?

Ein Bachelor-Studium allgemein hat den Vorteil, dass man ohne große Voraussetzungen im Anschluss auch noch einen Master machen kann. Ohne einen Bachelor muss man dann meist recht viele Nachweise erbringen (auch über längerfristige Berufserfahrung) und oft an Beratungsgesprächen und/oder Eignungsprüfungen teilnehmen. Diese können mitunter auch kostenpflichtig sein.

Weitere Vorteile sind, dass man im Anschluss an einen Bachelor meistens mehr verdient als "nur" mit einer Ausbildung/Lehre - allein schon deshalb, da man dann überhaupt erst für Berufe aus Bereichen qualifiziert ist, die generell einen höheren Verdienst ermöglichen. Außerdem hat man oft eine größere Auswahl in Bezug auf den Arbeitsbereich und/oder erhöht die eigenen Chancen auf eine Beförderung beim Unternehmen, in dem man arbeitet.

Wie entscheidet man sich für ein Fach und ein Modell?

Ist man von den Vorteilen überzeugt, ist in einem nächsten Schritt auch die Wahl der Fachrichtungen wichtig. Erfahrungen nach kann man sagen: Das richtige Studium zu finden, fällt vielen schwer. Zunächst einmal sollte man die eigenen Interessen kennen. Will man berufsbegleitend studieren, hat das den Vorteil, dass man oft anhand des bereits ausgeübten Berufs ableiten kann, in welche Richtung man gehen möchte - oder gerade nicht gehen möchte.

Ob man sich dann für ein Präsenz- oder ein Fernstudium entscheidet, kann von der Lebenssituation abhängen: Wie lange dauert der Weg zur Uni? Kann man Fahrten vom Büro zur Uni zeitlich passend organisieren? Hat man die ausreichenden finanziellen Mittel? Fehlt die Zeit, wäre ein Fernstudium wohl besser. Insgesamt lohnt es sich hier aber auch, die jeweiligen Studieninhalte zu vergleichen: Sind die Inhalte des Präsenzstudiums interessanter, lohnt sich der zusätzliche Weg zur Uni eventuell allein deshalb.

Manch eine Fernhochschule bietet auch die Möglichkeit, das Studium bzw. die Fernstudiengänge erst einmal einen Monat kostenlos zu testen. Nach diesen vier Wochen ist es eventuell ebenfalls bereits möglich, Aussagen zu treffen, ob ein Fernstudium das richtige ist - ohne dabei etwas zahlen zu müssen.

Bei Fragen stehen den Studierenden die Hochschulen gerne bei.

Bild: Pixel-Shot / AdobeStock

Hallo, neue Karrierechancen!

Mit einem berufsbegleitenden Studium kann man auf jeden Fall den nächsten Karriereschritt gehen, da man Fähigkeiten vertieft oder neu aufbaut, sich neues Fachwissen aneignet und die Grundlage dafür legt, neue Aufgaben und durchaus auch Führungspositionen zu übernehmen. Die im Anschluss an den Bachelor-Abschluss infrage kommenden Berufsfelder lassen sich nicht verallgemeinern. Hier ist es wichtig, für welche Studienrichtung man sich entschieden hat. Die Bereiche Wirtschaft, Verwaltung, Marketing, Journalismus, Gesundheit und Tourismus sind nur beispielhafte Felder, in denen man nach dem Studienabschluss Karriere machen kann.

Voraussetzungen und Bewerbung

Die Voraussetzungen für berufsbegleitende Bachelor-Studiengänge sind denen eines normalen Bachelor-Studiums zunächst einmal sehr ähnlich: Abitur/Matura, Fachhochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife.

Berufstätige, die eine Berufsausbildung gemacht haben und über Berufserfahrung verfügen, werden meistens ebenfalls zugelassen, ebenso solche mit einer Aufstiegsfortbildung oder Meisterprüfung. Hier können aber eine zusätzliche Prüfung oder ein Aufnahmegespräch im Rahmen des Bewerbungsprozesses anstehen.

Hinzu kommt aber, dass der/die Arbeitgeber/in zumindest über das geplante Studium informiert werden sollte, vor allem dann, wenn man sich finanzielle oder andersgeartete Unterstützung (z.B. mehr Home-Office) erhofft.

Außerdem kann es vorkommen, dass es ab und zu Präsenzeinheiten am Campus gibt, die in die eigentliche Arbeitszeit fallen. Dann muss ebenfalls eine Lösung mit dem/der Arbeitgeber/in gefunden werden.

Die Bewerbung erfolgt meistens im ersten Schritt online, die Unterlagen werden dann geprüft. Erfüllt man die Voraussetzungen, wird man direkt zugelassen oder muss an einer Prüfung/einem Gespräch teilnehmen.

Die Kosten können stark variieren. Ein Studium an einer Fernhochschule (Fernstudium) kostet z.B. mehr als ein Studium an einer staatlichen Uni. So können sich die Kosten auf einen mittleren zweistelligen bis mittleren dreistelligen Wert pro Monat oder aber pro Semester belaufen. Manchmal sind auch vierstellige Beträge möglich. Hinzukommen können im Rahmen des Studiums außerdem Prüfungsgebühren und/oder eine Immatrikulationsgebühr.

Eventuell unterstützt einen der/die Arbeitgeber/in bei dem Vorhaben, neben dem Beruf studieren zu wollen, andernfalls kann man unter Umständen Studienkredite aufnehmen oder sich um Aufstiegs-/Weiterbildungsstipendien bewerben. Diese haben ihrerseits wieder zu erfüllende Voraussetzungen, daher muss man sich hier gut informieren.

FAQ

Kann ich exmatrikuliert werden, wenn ich Vollzeit arbeite?

Nein, kann man nicht. Man sollte an manchen Hochschulen nur darauf achten, immer genügend Studienleistungen zu erbringen, sonst muss man u.U. von einem Vollzeit- in ein Teilzeitstudium wechseln. Entscheidet man sich direkt für ein berufsbegleitendes Studium, hat man dieses Problem jedoch nicht.

Was passiert, wenn ich als Student Vollzeit arbeite?

Arbeitet man Vollzeit, gilt man bei der Krankenversicherung als Arbeitnehmer/in, man hat also keinen Studentenstatus und kann auch nicht weiterhin über die Familienversicherung der Eltern mitversichert sein. Diese Kosten trägt man also selbst, allerdings verdient man ja auch.

Wie funktioniert berufsbegleitend studieren?

Man arbeitet Vollzeit und studiert außerdem ca. 20 Stunden pro Woche. Die Inhalte im berufsbegleitenden Bachelor-Studium werden im Selbst- und/oder Präsenzstudium vermittelt.

Was ist ein berufsbegleitendes Präsenzstudium?

Bei dieser Form finden die Lehrveranstaltungen vor Ort statt (abends, am Wochenende, geblockt), während sich ein berufsbegleitendes Fernstudium mehr auf das örtlich und zeitlich unabhängige Selbstlernen fokussiert.

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