Die Ausbildung
Man kann das Alter der Humanakupunktur, wie wir sie heute kennen, auf ca. 3000 Jahre schätzen. Schon um 900 v. Chr. finden sich die ersten Hinweise, dass auch Tiere akupunktiert wurden. Es reicht leider nicht aus, die deutschen Namen der Knochen, Gelenke und anderer Strukturen zu kennen. Ebenfalls ist es wichtig zu wissen, wie die Muskulatur arbeitet: Ansatz und Ursprung der einzelnen Muskeln und ihre Aufgabe bei der Bewegung des Tieres. Nur so können während der Behandlung die Akupunkturpunkte am Tier (bei Kleintieren hauptsächlich Hunde und Katzen) richtig gefunden werden. Wie die Humanakupunktur so ist auch die Akupunkturanwendung beim Tier eingebettet in die Traditionelle Chinesische Medizin, die sich wiederum an die taoistische Naturphilosophie anlehnt. Der Patient und seine Symptome werden ganzheitlich betrachtet.
Hier ein Beispiel für diese Denk- und Vorgehensweise: Ein Hund wird in Ihre Praxis gebracht, der schon seit langem Nasenausfluss hat. Aus der Nase tropft zäher, gelber Schleim, und er niest häufig. Für jeden „westlich“ denkenden Menschen ist klar: die oberen Atemwege sind krank! Schulmedizinisch gesehen würde die Diagnose vermutlich „chronische Rhinitis“ lauten. Ein guter Akupunkteur wird sich aber noch für viele andere Dinge interessieren, die den Hund und sein Umfeld betreffen. Er wird die Schleimhäute betrachten, den Puls fühlen und die diagnostischen Punkte palpieren. Dann wird seine Diagnose vielleicht lauten: „Lungen- und Milz-Qi-Mangel“ oder „Lungen-Yin- und Nieren-Qi-Mangel“. Es wird also nie nach einem bestimmten Konzept behandelt, sondern ganzheitlich. Der Veterinärakupunkteur wird entsprechende Punkte behandeln, die in der Lage sind, bei dem erkrankten Tier den Qi-Mangel auszugleichen und das energetische Gleichgewicht in den Meridianen wieder herzustellen. Dazu werden noch spezielle, bei Atmungserkrankungen wichtige Punkte behandelt.
Zielgruppe
- Tierärzte, Studenten der Veterinärmedizin
- Tierheilpraktiker und Tierheilpraktikeranwärter
- Interessierte Kleintierhalter
Ausbildungsschwerpunkte
- Grundlagen der Akupunktur
- Die 5 Wandlungsphasen
- Chinesische Organbilder
- Anatomie von Hund und Katze
- Die Meridiane beim Hund und der Katze
- Anamnese
- Akupunkturtechnik
- Die Antiken Punkte beim Hund und der Katze
- Die spezifischen Punkte beim Hund und der Katze
- Disharmoniemuster
- Außerordentliche Meridiane beim Hund und der Katze
- Das 6-Schichten Konzept
- Behandlungsprinzipien und Punktekombinationen
Dauer, Beginn und Lernaufwand
Ausbildungsdauer:
14 Monate Regelstudienzeit (individuelle Absprachen sind möglich)
Ausbildungsbeginn:
Jederzeit; die Ausbildung kann berufsbegleitend absolviert werden.
Lernaufwand:
ca. 4 Stunden pro Woche für die Bearbeitung der Studienbriefe
Lernmaterial:
- 14 Studienbriefe mit Übungen, Aufgaben und Praxisbeispielen,
- Zwischentests nach jedem Studienbrief
Seminare
2 Wochenendseminare
Veranstaltungsorte der lehrgangsbegleitenden Seminare:
Pirmasens
Abschluss
- Schriftliche und praktische Abschlussprüfung,
- Studienbescheinigung mit Aufführung aller Ausbildungsinhalte,
- BTB-Abschluss-Zertifikat: "Veterinärakupunktur für Kleintiere"
Wenn Sie an den Wochenendseminaren nicht teilnehmen, erhalten Sie lediglich eine Teilnahmebescheinigung, aber kein Abschlusszertifikat.
Weitere Vorteile für BTB-Studenten
- kostenfreie Teilnahme an unserem interdisziplinären Webinarangebot
- kostenfreie 2-jährige Weiterbetreuung durch das BTB nach dem offiziellen Ausbildungsende, falls Sie Ihre Abschlussarbeit in der regulären Dauer nicht absolvieren konnten, dadurch können Sie die Studiendauer flexibel Ihren Bedürfnissen anpassen.