Das Bachelor-Studium
AbsolventInnen des Studiengangs Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung engagieren sich für eine lebenswerte und nachhaltige Umwelt. LandschaftsarchitektInnen entwerfen und gestalten den Alltagsraum der Menschen, LandschaftsplanerInnen untersuchen und entwickeln Natur und Umwelt. In freien Planungs- und Architekturbüros, bei Unternehmen, staatlichen Verwaltungen oder Umweltorganisationen liegen diese Tätigkeiten meist nah beieinander - das kombinierte Studium an der Technischen Universität München bereitet auf verantwortliche Positionen vor und verbindet die Praxis mit wissenschaftlicher Forschung zur Landschaft.
Kompetenzen und Möglichkeiten
Als Absolventin oder Absolvent sind Sie in der Lage, eigenständig Aufgabenstellungen in Bezug auf Gestaltung von Freiräumen, die Entwicklung von Landschaft und den Schutz der Natur zu bearbeiten. Auf Basis Ihrer Fachkenntnisse wählen Sie dazu geeignete Methoden der Analyse, der Bewertung, des Entwurfs und der Planung aus und wenden diese auch an. Je nach gewählter Studienrichtung verfügen Sie zudem über weitere Fach- und Methodenkompetenzen. Sie können Entwurfslösungen für komplexe Problemstellungen entwickeln und hinsichtlich ihrer baulichen Realisierbarkeit durcharbeiten. Alternativ haben Sie sich auf die Ausformulierung von gutachterlichen Darstellungen zum Zustand und zu Entwicklungszielen von Landschaft in Plänen und Texten spezialisiert.
Bei Ihrer Arbeit greifen Sie auf fundierte Kenntnisse in den Bereichen Bautechnik und Pflanzenverwendung, Botanik und Ökologie, Gartenkunst- und Ideengeschichte der Landschaft, Gestaltung und CAD sowie in Planungstheorie, -instrumente und –recht zurück. Je nach individueller Studienwahl verfügen Sie darüber hinaus über Fähigkeiten und Kenntnisse aus Architektur und Städtebau sowie aus Bodenkunde und Raumentwicklung.
Unabhängig von der Schwerpunktrichtung praktizieren Sie Ihr planerisches Handeln vor dem Hintergrund gesellschaftlicher, geschichtlicher und ökologischer Zusammenhänge. Sie haben auch ein Grundverständnis für natur- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen entwickelt.
Landschaftsarchitekt/in ist eine geschützte Berufsbezeichnung, die ein entsprechendes Studium und je nach Bundesland 2 bis 3 Jahre Berufspraxis voraussetzt, um sich in die Architektenkammer eintragen zu lassen. Unsere AbsolventInnen arbeiten oft in kleinen bis mittelgroßen Büros, in Verbänden und staatlichen Verwaltungen oder auch an Hochschulen. Die Berufsaussichten sind seit vielen Jahren hervorragend – die AbsolventInnen der TUM sind deutschlandweit und etwa in der Schweiz sehr gefragt. Viele haben deshalb sofort nach dem Studium schon eine feste Jobzusage und entsprechend gute Verdienstaussichten.
Studienverlauf
Der Studiengang Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung umfasst acht Semester. Neben ökologischen, architektonischen und geschichtlichen Vorlesungen, Seminaren und Exkursionen steht in jedem Semester ein Projekt zu aktuellen Themen wie Klimawandel, Stadtentwicklung, Landnutzung etc. im Mittelpunkt (s. u. Projektstudium).
Die beiden ersten Semester dienen der Orientierung, um die beiden Fachrichtungen näher kennen zu lernen. Ab dem dritten Semester werden dann Projekte und Fächer je nach gewünschter Vertiefungsrichtung gewählt. Eine Besonderheit ist das Auslandssemester im 5. Semester, das für Praktika z.B. in Planungsbüros, Nationalparks oder NGOs usw. sowie für Studien an kooperierenden Hochschulen genutzt wird. Auch viele Projekte in den höheren Semestern sind mit Auslandsexkursionen verbunden.
Unser Bachelor dauert deswegen acht Semester, weil architektonische Berufe einen künstlerischen Reifeprozess voraussetzen. Je nachdem, ob danach weiter Landschaftsplanung, Landschaftsarchitektur oder eine benachbarte Disziplin vertieft werden, dauert ein anschließender Master nochmals 2 bis 4 Semester.
Aufnahme und Zugangsvoraussetzungen
Mit einem ausgeprägten Interesse für Fragen der landschaftlichen Entwicklung und Gestaltung, der Gesellschaft, Natur und des Umweltschutzes sowie mit Neugierde und Kreativität hat man gute Voraussetzungen, das Eignungsfeststellungsverfahren erfolgreich zu durchlaufen. Das ist ein wenig aufwendiger als eine anonyme Bewerbung, vor allem weil wir mit allen BewerberInnen ein kurzes Gespräch führen und ihnen dabei auch Beispiele aus dem Studium zeigen. Dafür haben wir aber auch nur sehr wenige Studienabbrecher und einen engen sozialen Zusammenhalt der Studierenden.
Besondere Lehrformen (Projektstudium)
Ein großer Teil des Studiums besteht aus den Semesterprojekten. In den Projekten werden in Kleingruppen (zu je 3-4 StudentInnen) aktuelle Fragen der Landschaftsarchitektur und -planung in Stadt und Land bearbeitet. Dabei geht es um praktische Lösungen für unterschiedlichste Planungsherausforderungen in der Landschaft, an welchen die erworbenen theoretischen und methodischen Kenntnisse aus Natur-, Planungs-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften fallbezogen angewandt werden. In der Projektarbeit werden also die in Vorlesungen und Seminaren erlernten Kenntnisse zur Architektur und Gartenkunst, Ökologie und Naturschutz, Stadt- und Landschaftsgeschichte, zum Umgang mit CAD, GIS und Photoshop ausprobiert und zusammengeführt. Die studentischen Teams sind dabei auch häufig gefordert, ihre Lösungsvorschläge gegenüber eingeladenen ‚Profis‘ oder Entscheidungsträgern wie Bürgermeistern, Gemeinderäten o.ä. zu verteidigen – wie im echten Leben ...
Auslandssemester
Internationale Erfahrung ist mittlerweile ein hoch geschätztes Qualifikationsmerkmal auf dem Arbeitsmarkt und für WissenschaftlerInnen selbstverständlich. Im Studiengang Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung ist Internationalisierung seit über 10 Jahren gelebte – und besonders beliebte – Praxis.
Alle Studierenden unseres Bachelors werden bei Ihrem verpflichtenden Auslandsaufenthalt im fünften Semester durch unsere langjährige Erfahrung unterstützt. Über 200 fachbezogene, hochkarätige Praktikumsbetriebe können gefunden werden, vom Nationalpark bis zum international operierenden Wettbewerbsbüro. An rund 30 anerkannten Partnerhochschulen können im Auslandssemester, aber auch in weiteren Gastsemestern Punkte fürs Studium gesammelt werden. Praktische Beratung zur Förderung und zur Alltagsbewältigung gibt’s oben drauf. Wir geben zu: eines der spannendsten Semester.