Der Lehrgang
Digitales Kuratieren in Museen und Sammlungsinstitutionen (CP) ist eine berufsbegleitende Weiterbildung zum Erwerb von praxisbasierten Kompetenzen zur Entwicklung und Umsetzung von zukunftsorientierten und nachhaltigen Konzepten zur digitalen Präsentation von Sammlungen. Der Fokus liegt hierbei auf der digitalen Präsentation von Sammlungen von Kultur- und Gedächtnisinstitutionen vor dem Hintergrund der zunehmenden digitalen Transformation im Museums- und Kultursektor.
Der interdisziplinäre Universitätslehrgang „Digitales Kuratieren in Museen und Sammlungsinstitutionen (CP)“ ermöglicht den Erwerb von kuratorischen Fachkompetenzen im digitalen Umfeld und vermittelt das praxisrelevante Know-how zur Entwicklung und Umsetzung von digitalen Strategien in Sammlungs- und Kulturerbeinstitutionen (v.a. Museen, Firmensammlungen, Archiven, Gedenkstätten, Bibliotheken etc.).
Digitales Kuratieren bezieht sich auf die strukturellen Bedingungen und inhaltlichen Grundlagen, damit die sorgfältige Auswahl, Aufbereitung und Präsentation von Sammlungen, Sammlungsobjekten und Themen zu Objekten des kulturellen Erbes im digitalen Raum gelingen kann. Dabei finden gesellschaftlich relevante Aspekte wie der ethische Umgang mit digitalisiertem Kulturerbe, Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit und Partizipation Berücksichtigung. Der Lehrgang schafft ein maßgeschneidertes wissenschaftliches Weiterbildungsangebot zum digitalen Kuratieren von digitalisierten Sammlungsbeständen und kulturellen Daten.
Zielgruppe
Der Universitätslehrgang richtet sich an AbsolventInnen von geisteswissenschaftlichen, sozialwissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen und technischen Studien sowie an Personen mit langjähriger Berufserfahrung in Museums- und Kulturerbeinstitutionen, die ihre Kenntnisse im Bereich des Kuratierens im digitalen Raum erweitern und vertiefen und sich für eine entsprechende Tätigkeit qualifizieren möchten.
Der Lehrgang wird abwechselnd mit dem CP „Digitale Kulturvermittlung in Museen und Sammlungsinstitutionen“ durchgeführt, das kombiniert eine Einführung in den Themenbereich „Digitales Museum“ bietet.
Ausbildungsschwerpunkte
Grundlagen
- Einführung in Aspekte des Urheberrechts, des Datenschutz sowie des ethischen Umgangs mit digitalisiertem Kulturerbe.
- Aufbau von digitaler Kompetenz gemäß den DigComp2 des BMDW.
Digitalisierte Sammlungen. Geschichte, Stand und Zukunft
- Überblick über die Entstehung von Digitalisierungs- und digitalen Katalogsystemen seit den 1960ern und die Entstehung und Theorie von virtuellen Museen und Sammlungen Online.
- Theoretische Auseinandersetzung mit der Beziehung von Digitalisat zum Original und Überblick über unterschiedliche Theoriebildungen dazu
Kuratieren digitaler Bestände. Infrastrukturen und Strategien
- Grundlagen und Standards für die technische Umsetzung von Online-Sammlungen, Linked Data, Normdateien, allgemein anerkannte Ontologien für die Modelierung von Daten.
- Der Begriff Nachhaltigkeit umfasst die Sicherung von digitalen Daten, Vorgänge des Datenmanagements, langfristige Planung und Finanzierung von Soft-/Hardware, Kosten-Nutzen-Rechnung um Wirkung von online Content, Open Content.
- Methoden und Aspekte des transdisziplinären Arbeitens; Design Thinking
Vernetzte Sammlungen. Design und Interaktivität
- Technische und wissenschaftliche Zugänge zur Vernetzung von Sammlungen, sowie Überblick über aktuelle nationale und internationale Vernetzungsprojekte, z.B. Europeana.
- Digitale Zugänge und Methoden der Partizipation, insbesondere intuitives Design von Benutzeroberflächen
- Überblick zu NutzerInnen- und UserInnenforschung
- Überblick zu verschiedenen Ansätzen der Visualisierung und Analyse von Sammlungsdaten
Praxisprojekt
- Entwicklung und Strategien der Umsetzung eines eigenen Projektes unter Anwendung des Gelernten.
Aufnahme und Zugangsvoraussetzungen
Zulassungsvoraussetzungen zum Universitätslehrgang „Digitales Kuratieren in Museen und Sammlungsinstitutionen“ (CP) sind
- ein österreichischer oder gleichwertiger ausländischer facheinschlägiger
Hochschulabschluss, oder - Vorliegen der allgemeinen Universitätsreife und eine mindestens 4-jährige
studienrelevante Berufserfahrung in adäquater Position, wenn damit eine einem
Hochschulstudium gleichzuhaltende Qualifikation erreicht wird. Es können auch
Aus- und Weiterbildungszeiten eingerechnet werden. - Ohne Vorliegen der allgemeinen Universitätsreife sind mindestens 8 Jahre
(einschlägiger) studienrelevanter Berufserfahrung in adäquater Position
nachzuweisen, wenn damit eine einem Hochschulstudium gleichzuhaltende
Qualifikation erreicht wird. Es können auch Aus- und Weiterbildungszeiten
eingerechnet werden.
sowie
- der positive Abschluss eines Bewerbungsverfahrens und
- der Nachweis ausreichender Englischkenntnisse. Über die Art des Nachweises
entscheidet die Lehrgangsleitung
Lehrgangsbeitrag
EUR 4.200,-