Der Lehrgang
Artenkenntnisse des Makrozoobenthos – der von blossem Auge sichtbaren wirbellosen Tiere am Gewässergrund – sind für den Gewässerschutz unverzichtbar. Vorhandene Arten und deren Häufigkeit werden unter anderem durch Nährstoffeinträge, Schadstoffe und Verbauungen beeinflusst. Die vom revidierten Gewässerschutzgesetz geforderte ökologische Aufwertung von Fliessgewässern und Seen führt zu einer gesteigerten Nachfrage nach entsprechenden Fachpersonen. Dieser Zertifikatslehrgang vermittelt die erforderlichen Artenkenntnisse als Voraussetzung für das Durchführen von Artenschutzprogrammen, Umweltverträglichkeitsprüfungen, Erfolgskontrollen und Projekten zur Gewässerüberwachung.
Zielpublikum und Ziele
Ein Weiterbildungsangebot für Fachkräfte aus den Bereichen Gewässerüberwachung, Gewässerökologie, Gewässerschutz, Natur- und Artenschutz wie auch im Bildungswesen Tätigen.
Nach Abschluss des Zertifikatslehrgangs Makrozoobenthos – Gewässerbeurteilung & Artenkenntnis sind Sie in der Lage
- die Methoden der biologischen Gewässerbewertung gemäss Schweizer Richtlinien anzuwenden;
- Artbestimmungen für gewässerbezogene Projekte durchzuführen sowie die Grenzen der Bestimmbarkeit zu kennen;
- fundierte Bewertungen des biologischen Zustands von Fliess- und Stillgewässern durchzuführen.
Ausbildungsschwerpunkte
Modul 1: Bioindikation
- Bewertungsmethoden zur Beurteilung des biologischen Zustands von Gewässern
- Methoden für Fliessgewässer (IBCH)
- Methoden für Stillgewässer (IBEM und CIEPT)
- Überblick über alle Makrozoobenthos-Gruppen (Systematik, Ökologie, Literatur) und Bestimmung auf Familienniveau
Modul 2: Artenkenntnisse
- Bestimmung von Eintagsfliegen, Steinfliegen, Köcherfliegen, Libellen, Käfern, Muscheln, Schnecken, Flusskrebsen und Zweiflüglern (in der Regel bis auf Artniveau)
- Bestimmung der Larven und Imagines (bei Insecta)
- Ökologie ausgewählter Arten
- Vorstellen der Roten Listen, Bedeutung und Anwendungen (z.B. UVP, Naturschutz)
Modul 3: CAS-Abschlussarbeit
Betreute Abschlussarbeit zu einer aktuellen Fragestellung, welche die Artenkenntnisse in einer oder mehreren Organismengruppen vertieft
Aufnahme und Zugangsvoraussetzungen
Fundierte Kenntnisse zu den wichtigsten Gewässergrundlagen werden vorausgesetzt.
Bemerkung zu den Kosten:
Im Kursgeld inbegriffen sind Unterlagen, Unterrichts- und Prüfungskosten. Rechnen Sie mit zusätzlichen Kosten für individuelle Verpflegung, Reisekosten, Unterkunft, Literatur und Auslagen für die Abschlussarbeit.
Je nach verfügbarem Platz und Vorbildung haben Sie die Möglichkeit, sich im Modul 2 für einzelne Organismengruppen anzumelden. Es müssen jeweils alle Kurstage einer Organismengruppe besucht werden (Ausnahme Decapoda / Diptera). Die Kurstage stellen wir Ihnen separat in Rechnung.
Methodik
Der CAS ist in drei Module gegliedert. Die Module 1 und 2 können als Weiterbildungsangebot einzeln besucht werden, sofern freie Plätze zur Verfügung stehen. Anerkannte Fachpersonen aus der Schweiz vermitteln das Know-how in Vorlesungen, praxisorientierten Übungen und auf Exkursionen. Die im Unterricht und für die Unterlagen verwendete Sprache ist Deutsch.
Unterricht
Der Zertifikatslehrgang dauert rund 18 Monate (inkl. Leistungsnachweis) und kann berufsbegleitend absolviert werden. Er umfasst 21 Präsenztage, in der Regel Freitag und Samstag. Zusätzlich vertiefen die Teilnehmenden die Lerninhalte im Selbststudium.